Maria Kübler wohnte mit ihrer Familie vorerst in Zürich, ab 1851 in Winterthur. Der Neuanfang in der Schweiz war beschwerlich, das Einkommen ihres Mannes klein. Um ihre Familie finanziell zu unterstützen, übersetzte und illustrierte Maria Kübler Kinderbücher. Als erfahrene Ehefrau und Mutter schrieb sie Ratgebertexte für Frauenzeitschriften. Mit zunehmendem Erfolg ihrer Artikel veröffentlichte sie 1851 nach 2-jähriger Arbeit das Haushaltbuch «Das Hauswesen». Ihre Leserinnen waren begeistert über die klaren Anleitungen und Erklärungen. Es beinhaltete alles, was eine bürgerliche Frau im 19. Jahrhundert wissen musste. Das Buch wurde schnell zum Erfolg und blieb es auch. Über ein halbes Jahrhundert lang verkaufte es sich, wurde 17 Mal aktualisiert und neu aufgelegt.
Mit dem Bucherfolg ging es auch finanziell wieder bergauf. Im selben Jahr zog Maria Kübler in ihre Heimatstadt, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann in der Villa Sonnenberg eine Privatschule eröffnete und Französisch und Englisch unterrichtete.
Ab 1860 zog die Familie erneut nach Zürich, da Johannes Scherr eine Professur für Geschichte und Literatur am Polytechnikum erhalten hatte. Maria Kübler arbeitete weiterhin als Autorin und schrieb u.a. «Der Frauenspiegel», «Die geschickte Köchin», «Vrenelis Dienstjahre» und «Ausgewählte Rezepte für die bürgerliche Küche».
Maria Kübler starb am 4. Februar 1873 kurz vor ihrem 69. Geburtstag an einem Schlaganfall.
2008 wurde der Maria-Kübler-Weg im Dättnau-Quartier in Winterthur-Töss nach ihr benannt.