Politik

Rudolf von Wart

Herr zu Falkenstein in der Klus bei Balsthal und zu Multberg bei Pfungen, 1274–1309

Freiherr Rudolf von Wart wurde durch seine Mittäterschaft beim Mord am König Albrecht I bei Windisch bekannt. Seine Flucht blieb erfolglos und er wurde als einziger Mittäter erwischt und in Windisch gerädert. 1864 benannte die Stadt Winterthur eine Strasse nach Rudolf von Wart: Die Rudolfstrasse im Neuwiesenquartier


Geboren
1274

Gestorben
1309


Gertrud von Wart trat nach dem Tod ihres Ehemanns in Basel in ein Büsserinnenkloster ein. Darstellung aus Heinrich Appenzeller: Der Kupferstecher Franz Hegi von Zürich 1774-1850, Zürich 1906, Radierungen, Nr. 605.
Foto: Zentralbibliothek Zürich (online via e-rara.ch).

Leben und Rezeption

Rudolf von Wart wurde erstmals 1274 erwähnt und war Herr zu Falkenstein in der Klus bei Balsthal und zu Multberg bei Pfungen. Gemeinsam mit seinem Bruder Jakob (1272–1331) gehörte er zu den Freiherren von Wart. Das Adelsgeschlecht von Wart hatte auf der Burg Wart bei Neftenbach ihren Stammsitz. Rudolf wohnte auf dem Multberg bei Pfungen und heiratete Gertrud von Balm. Während man seinen Bruder Jakob als Minnesänger und Diplomaten kannte, erreichte Rudolf von Wart Bekanntheit als Komplize bei der Ermordung des habsburgischen Königs Albrecht I bei Windisch. In der Folge wurde Blutrache über die Verschwörer getan: Wart und Multberg wurden zerstört. Einzig Hilfe vom Papst konnte sich Rudolf von Wart noch erhoffen und so flüchtete er in Richtung Frankreich und wurde dabei von seinem Dienstmann Rulassinger begleitet. Als sie die Region Doubs erreichten, wurden beide verhaftet. Rudolf von Wart wurde via Basel nach Brugg gebracht, wo er später hingerichtet wurde. Seine Ehefrau Gertrud von Wart blieb bis zu seinem Tod an seiner Seite und erlangte damit Bekanntheit als «treue Gattin Gertrud».

Würdigung mit eigener Strasse

1864, zur Feier 600 Jahre Stadtrechtsbrief, stand die Erinnerung an die Habsburgerzeit im Vordergrund. Die Stadt vergab in diesem Zusammenhang einen Strassennamen im jungen Neuwiesenquartier: Die Rudolfstrasse, in Erinnerung an Rudolf von Wart, der aufgrund seiner Mithilfe am Attentat gegenüber des Königs Albrecht I bei Windisch bekannt wurde. Ebenso wurden weitere Personen aus dem Umfeld der Habsburger und des Königsmords von Königsfelden mit einer Strasse beehrt: König Albrecht I., Königin Agnes von Ungarn, Gertrud von Wart, Konrad von Wart sowie die Adelsgeschlechter Habsburg, von Sal und von Wart.


Benutzte und weiterführende Literatur

Flury, Reto: Geschichten auf zwölf Kalenderblättern. In: Der Landbote, 14. Oktober 2008, S. 21.
Kamber, Paul; Wunderlin, Dominik: Die Wartkapelle bei Winkel. In: Baselbieter Heimatblätter, 2000, Band 65, Heft 3, S. 66-67. https://doi.org/10.5169/seals-860172


Autor/In:
Vera Frischknecht
Letzte
Bearbeitung:
02.10.2023