Politik

Sarah Akanji

Fussballerin, Politikerin (SP), *1993

Sarah Akanji (\*1993) war Hauptinitiatorin der 2016 gegründeten Frauenmannschaft des FC Winterthur. Von 2019 bis 2023 war sie Mitglied des Kantonsrats für die Sozialdemokratische Partei (SP).


Geburtsort
Neftenbach

Geboren
23.05.1993


Schweizer Radio und Fernsehen (SRF): Sarah Akanji: Vielseitige Vorkämpferin – auf und neben dem Platz, Sendung Kulturplatz, 02.09.2020.

Familie Akanji

Sarah Akanji wurde am 23. Mai 1993 geboren und wuchs in Wiesendangen auf. Seit ihrer Kindheit spielt sie Fussball. Die Sportbegeisterung liegt in ihrer Familie. Ihr Vater stammt aus Nigeria und ist leidenschaftlicher Amateurfussballer. Ihre Mutter, eine Person aus Oberwinterthur, spielte über 40 Jahre Volleyball. Ihre ältere Schwester Michelle war Leichtathletin, besonders die Sprungdisziplinen hatten es ihr angetan. Ihr jüngerer Bruder Manuel Akanji spielt in der Bundesliga bei Borussia Dortmund und ist als Mitglied der Nationalmannschaft in der Schweiz bekannt.

 

Sportliche Laufbahn

Als Kind spielte Sarah Akanji zuerst bei den Junior:innen des FC Wiesendangen, da es keine Mädchenmannschaft gab. Ehrgeizig verfolgte sie ihre Fussballkarriere und schaffte es bis in die Nationalliga A des FC St. Gallen, bevor  Knie- und Hüftverletzungen sie bremsten. Im Jahr 2016 machte sie als Mitbegründerin der Frauenmannschaft des FC Winterthur von sich reden. Der Verein FCW hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur auf Männerfussball gesetzt. Sarah Akanji strebte eine Frauenfussballmannschaft an, die hohe Ziele verfolgt. Dank ihrem Engagement können immer mehr Mädchen vom Spitzenfussball träumen.

Politische Laufbahn

Neben dem Fussball engagierte sich Sara Akanji schon früh in der Politik. Bei den Kantonsratswahlen 2019 stellte sie sich als Kandidatin für die Sozialdemokratische Partei (SP) auf. Die damals erst 25-Jährige erzielte das beste Ergebnis auf der SP-Liste der Stadt Winterthur. Sie erhielt 8557 Stimmen und damit über 1100 Stimmen mehr als der Co-Präsident der Kantonalpartei, Andreas Daurù. Als Mitglied der Kommission für Bildung und Kultur setzte sie sich für Chancengleichheit ein, damit sich alle unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft entfalten und entwickeln können. 2022 gab sie ihren Rücktritt aus dem Kantonsrat bekannt, unter anderem weil sie immer wieder rassistische und sexistische Angriffe erlebte. Danach setzte sie sich dafür ein, dass die Politik «Hate Speech» als Problem ernst nimmt und Massnahmen ergreift.


Benutzte und weiterführende Literatur:

Fröhlich, Hanna: Sarah Akanji. «Der Fussball hat mich politisiert», in: Charakterköpfe, herausgegeben von ZHAW und StrategieDialog21, rüffer&rub, Zürich 2021, S. 2438
Fonti, Mirjam/Hirsekorn, Till: Klimawandel auch in Winterthur, in: Der Landbote, 25.03.2019, S. 3.
Hirsekorn, Till: Sie erfuhr beim Abklatschen auf dem Platz davon, in: Der Landbote, 25.03.2019, S. 4.
Leutenegger, Marc: Eine Fussballerin spricht Klartext, in: Der Landbote, 19.06.2015, S. 4.
Leutenegger, Marc: «Ich habe früh gelernt, etwas zu unternehmen, wenn mich etwas stört», in: Der Landbote, 22.10.2018, S. 3.
Mühlemann, Flurin: Einblicke in das Leben der Akanjis, in: Der Landbote: 21.06.2018, S. 8.
Steffan, Sandra: Sarah Akanji kämpft für Chancengleichheit – auch wenn sie aneckt, in: SRF, 03.09.2020. Stand: 12.05.2021.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Letzte
Bearbeitung:
10.10.2024