Kunst im öffentlichen Raum

Hans Aeschbacher, Skulptur, 1968

Schwimmbad Wülflingen, Wässerwiesenstrasse 71

1968 schuf der Bildhauer Hans Aeschbacher eine Freiplastik aus Eisenbeton für das Schwimmbad Wülflingen. Das ausgewählte Material korrespondiert mit der Architektur.


Baujahr
1968


Skulptur, 1968, Beton, 7 x 3.50 x 3.50 m
Schwimmbad Wülflingen, Wässerwiesenstrasse 71, Spielwiese
Architekt: E. Badertscher, Winterthur, 1966
Foto: winbib, Michael Speich (Signatur FotSpeich_004-023)

Kunstwerk

Die Kunstkommission beauftragte den international bekannten Zürcher Bildhauer Hans Aeschbacher (1906–1980) mit der Erstellung einer Freiplastik für das Schwimmbad Wülflingen. Er war in seinem künstlerischen Schaffen an einen Punkt gelangt, an dem er grössere Skulpturen fertigen wollte. Seine beiden ersten Entwürfe für eine sieben Meter hohe Skulptur wurden jedoch zuerst abgelehnt, weil sie der Kommission zu monumental erschienen. Schliesslich war die Kommission jedoch überzeugt, dass eine hohe senkrechte Freiplastik einen idealen Kontrast zu den eher niedrigen Schwimmbadgebäuden darstellen würde. Auch das Baumaterial sorgte für Diskussionen: Beton, Kunststein und Bronze standen zur Auswahl. Hans Aeschbacher befürwortete Eisenbeton, da die gesamte Badeanlage überwiegend aus diesem Material bestand und er daraus die Formen befreien wollte, die ihm innewohnen. Auch die Stadt fand diese Lösung attraktiv, da sie wesentlich günstiger war als Bronze oder Kunststein.

Schliesslich einigte man sich 1968 auf eine Skulptur aus Eisenbeton mit den Massen 7x3.5x3.5 Meter. Das Betonskelett besteht aus drei rechtwinklig kreuzenden Elementen, die von der AG Baugeschäft Wülflingen (heute bwt Bau AG Wülflingen) gegossen wurden.


Künstler: Hans Aeschbacher

(*1906 in Zürich, † 1980 in Uster)

Hans Aeschbacher wächst in einem Zürcher Industriequartier auf. Sein Vater ist Monteur und oft abwesend. Nach einer Lehre als Buchdrucker ohne Lehrabschluss verdient er sich sein Geld als Ausläufer. 1926 reist der 18-jährige nach Rom, wo er am liebsten Monumente abzeichnet, sich aber auch mit dem weiblichen Akt auseinandersetzt. Zurück in Zürich arbeitet er sich auf dem Bau zum Stuckateur-Meister hoch. 1932 mietet er in Zürich Hottingen sein erstes kleines Atelier und später ein grösseres nebenan. Er arbeitet vorerst mit Gips, später mit Stein. Ab 1970 lebt Aeschbacher fast 20 Jahre in Südfrankreich, wo seine besten Skulpturen aus Lava und provenzialischem Marmor (1947-1964) entstehen. Im Winter arbeitet er in Zürich. 1965 bezieht er sein eigenes Haus in Russikon im Zürcher Oberland.


Benutzte und weiterführende Literatur

Der Eintrag zum Künstler Hans Aeschbacher wurde von der ehemaligen Website der Edition Winterthur übernommen. 

Bibliografie


Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
15.10.2024