1962 begann die Stadt Winterthur mit den Vorarbeiten für den Bau eines Schwimmbades in Wülflingen. Das städtische Gesundheitsamt setzte sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges für den Bau von öffentlichen Schwimmbädern ein. Das Baden erfreute sich nach dem Krieg immer grösserer Beliebtheit, und es wurden immer wieder Forderungen nach Schwimmbädern laut. Bis dahin badeten die Einheimischen vorzugsweise in der Eulach und in der Töss. Bei letzterer achtete die Wülflinger Jugend darauf, dass sich keine Personen aus Veltheim in «ihr» Territorium verirrten. Die Mühlewuhr und der Kanal bei der Wespimühle beanspruchten sie ganz für sich.
Das Gesundheitsamt unterstützte den Bau aus einem anderen Grund: Die meisten Gewässer im Zürcher Unterland waren aufgrund fehlender Abwasserentsorgungsanlagen und Umweltschutzmassnahmen so stark verschmutzt, dass das Baden in den Flüssen und Seen nicht mehr verantwortbar war. Öffentliche Badeanlagen hingegen versprachen sauberes Wasser und galten in Kombination mit frischer Luft und Licht als gesundheitsfördernd. Die beiden bestehenden Schwimmbäder Geiselweid und Wolfensberg hatten zudem ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Für die Lernenden aus den ehemaligen Aussengemeinden ergaben sich lange Schulwege bis zum Schwimmunterricht.
Bereits 1947 hatte das Gesundheitsamt dem Grossen Gemeinderat ein Bauprogramm für die öffentlichen Schwimmbäder vorgelegt. Die Umsetzung verzögerte sich jedoch wegen anderer grosser öffentlicher Bauprojekte um mehrere Jahre. Erst 1957 baute die Stadt in Oberwinterthur das erste moderne Schwimmbad in einem Aussenquartier. 1967 folgte Wülflingen und erst 1970 Töss.