Architektur
Theodor Gohl
Architekt, Stadtbaumeister, 1844–1910
Der Architekt und Semperschüler Theodor Gohl arbeitete von 1875 bis 1880 als Stadtbaumeister in Winterthur. In dieser Zeit realisierte er 1877 das Chemiegebäude für das Technikum und entwarf das Hauptgebäude, das von 1877 bis 1879 erbaut wurde.
Sterberort
Basel
Geburtsort
Aarberg BE
Geboren
22.03.1844
Gestorben
01.10.1910
Das 1877 von Theodor Gohl erbaute Hauptgebäude des Technikums um 1880.
Foto: winbib (Signatur 052753_O)
Werdegang und Wirken in Winterthur
Theodor Gohl studierte von 1861 bis 1865 am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich bei Gottfried Semper Architektur. Danach arbeitete er bei Baumeister Locher in Zürich, anschliessend in Baden bei Architekt Robert Moser und in Genf beim Unternehmer Charles Elles. 1870 unternahm er eine Studienreise nach Italien. Von 1871 bis 1875 war er Adjunkt des Berner Kantonsbaumeisters Friedrich Salvisberg. 1875 holte die Stadt Winterthur ihn als Nachfolger von Stadtbaumeister Wilhelm Bareiss. Dort realisierte er 1877 das Chemiegebäude für das Technikum und später auch das Hauptgebäude, das 1879 bezogen werden konnte.
Bereits 1880 verliess er seinen Posten in Winterthur und wurde Kantonsbaumeister von St. Gallen. Dort baute er unter anderem die Psychiatrische Klinik Wil, die Kantonalbank und die Entbindungsanstalt des Kantonsspitals. Danach arbeitete er für die Direktion der Eidgenössischen Bauten (D+B), wo er 1892 zum Adjunkt befördert wurde. Die Architektur von Theodor Gohl war von dem Einfluss Sempers geprägt und überwiegend von der italienischen Renaissance inspiriert.
Benutzte und weiterführende Literatur
Fröhlich, Martin: Gohl, Theodor, in: Rucki/Huber (Hg.): Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 1998, S. 225–226.
Nekrolog in: Schweizerische Bauzeitung, Band 55/56 (1910)
Gohl, Theodor: Das Chemiegebäude des Technikums in Winterthur, in: Die Eisenbahn 8, 1879, S. 44– 46.
- Autor/In:
- Heinz Bächinger
- Letzte
- Bearbeitung:
- 11.10.2024