Bis ins 15. Jahrhundert gab es in Winterthur nur eine Badstube, die obere Badstube am Rettenbachweg. Im Mittelalter bestimmten die Grafen von Kyburg bzw. die österreichischen Herzöge wer und wo eine Badstube errichtet werden durfte. Um keine Konkurrenz zu erzeugen, verlieh der Herzog von Österreich nur einem Stadtbürger das Recht eine Badstube zu errichten und zu betreiben.
Von 1417 bis 1442 war die Stadt Winterthur reichsfrei bis sie 1467 an die Stadt Zürich verpfändet wurde. Kurz darauf beschloss die Stadt Winterthur aufgrund der Bevölkerungszunahme eine zweite Badstube zu errichten.
Die etwas kleinere Badstube an der Ecke Steinberggasse / Metzgasse gab der Winterthurer Rat 1471 bei Rudi Schürch in Auftrag. Er sollte eine Badestube mit drei Schwitzkästen und vier weiteren Räume zum Umkleiden und Aufstellen von Zubern errichten. Damit die beiden städtischen Badstuben fortan voneinander unterschieden werden konnten, wurde die "neue" Badstube an der Steinberggasse / Ecke Metzgasse die untere genannt, während die «alte» Badstube an der Badgasse 8 neu die obere Badstube hiess.
Nachdem die Stadt die Badstube vermutlich auf eigene Kosten betrieben hatte, erhielt Hans Kreis das untere Bad als Erbleihe. 1538 kaufte die Familie Kronauer die untere Badstube, die sie in der Folge fast 200 Jahre lang betrieb.