Politik
Walter Ryser
Lokomotivführer, Stadtrat (SP), 1931–2003
Walter Ryser war gelernter Lokomotivführer. Seit 1963 war er aktiver Gewerkschafter und setzte sich stets für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs ein. 1967 wurde der Sozialdemokrat in den Kantonsrat gewählt und von 1983 bis 1994 sass er im Stadtrat. Er engagierte sich für die Einführung der S-Bahn und den Ausbau des Flughafenbahnhofs.
Sterbeort
Winterthur
Geburtsort
Winterthur
Geboren
23.04.1931
Gestorben
22.06.2003
1990er-Jahre: Walter Ryser, SP, Stadtrat 1982-1994
Foto: winbib (Signatur FotLb_004260)
Walter Ryser wurde am 23. April 1931 in Winterthur als Sohn eines Brauereiarbeiters geboren. Nach dem Besuch der Sekundarschule absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser. Nach drei Jahren auf dem Beruf liess er sich 1953 bei der SBB zum Lokomotivführer ausbilden. 1960 trat er der Sozialdemokratischen Partei bei, wo er schon bald wichtige Mandate übernahm, wie beispielsweise die Geschäftsleitung der Bezirkspartei oder das Präsidium der Sektion Oberwinterthur. Ab 1963 betätigte er sich zudem zunehmend als Gewerkschafter und setzte seine inhaltlichen Schwerpunkte auf die Verkehrspolitik. Insbesondere weibelte er für ein sozialdemokratisches Ja zur S-Bahn.
Walter Ryser als Kantons- und Stadtrat
1967 wurde er für die Sozialdemokraten in den Kantonsrat gewählt. 1982 schaffte er die Wahl in den Winterthurer Stadtrat und löste dort seinen Parteikollegen Franz Schiegg ab. Er übernahm das Schulamt. Durch dieses Mandat verlagerte sich sein persönliches politisches Engagement immer mehr zur Bildungspolitik. Auf kantonaler Ebene beschäftigte er sich unter anderem mit dem Pestalozzianum, dem Jugendbericht des Regierungsrates und dem Gesetz für freiwilligen Hauswirtschaftsunterricht. Als Kenner des öffentlichen Personalrechtes sass er zudem in der Kommission für die Erarbeitung eines neuen Personalgesetzes für Staatsbeamte.
Während den ersten Jahren seiner Amtszeit nahm Ryser einige drängende Aufgaben in Angriff. So beispielsweise den Neubau für die Berufs- und Frauenfachschule, die Michaelschule und den Bau mehrerer neuer Turnhallen. Er leitete die Einführung des Informatikunterrichts sowie die Kantonalisierung der Berufsschule ein. Ebenso engagierte er sich für die Schaffung einer Elektronikabteilung an der Metallarbeiterschule.
Benutzte und weiterführende Literatur
Geiser Christine und Regula: Nachruf Walter Ryser, in: Winterthurer Jahrbuch 2004, S. 216.
Schaufelberger, Hans: Die Stadt Winterthur im 20. Jahrhundert. Eine Chronik mit begleitenden Texten. Neue helvetische Gesellschaft, Winterthur, 1991. S. 277–278.
- Autor/In:
- Heinz Bächinger
- Letzte
- Bearbeitung:
- 12.04.2022