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Wildbad Lörlibad

Südhang Lindbergwald

Das Wildbad Lörlibad lag ausserhalb der mittelalterlichen Stadt Winterthur im Wald auf der Südseite des Lindbergs. Es erhielt Wasser von einer nahegelegenen Quelle. Im 16. Jahrhundert kaufte die Stadt Winterthur das Lörlibad-Anwesen. Nachdem das Bad nicht mehr existierte, wurde der Name an die obere Badstube übertragen.


Erste urkundliche Erwähnung
1471


Stadtansicht mit Blick vom Heiligberg auf den Lindberg.
Foto: winbib (Signatur STAD_03.1867.01)

Das Wildbad am Goldenberg

Das Lörlibad war ein Wildbad, das sich ausserhalb der Stadt  auf der Südseite des Lindbergs im Wald in der Nähe des heutigen Restaurants Goldenberg befand. Urkundlich erwähnt wurde das Bad erstmals im Jahr 1471. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war das Lörlibad bereits ein kleines Anwesen: Zum Bad, das mit Quellwasser aus der Nähe gespeist wurde und dem heilende Wirkung nachgesagt wurde, gehörte ein umzäunter Hof mit drei Häusern, Wiesen, ein Acker und Reben. Das Wasser für das Bad stammte aus einer Quelle in der Nähe. 1527 kauften Jakob Meyss und seine Brüder das Bad von den bisherigen Besitzern Arbogast Hegi und Hans Weber ab. Etwas später verkaufte Jakob Meyss das gesamte Anwesen an zwei Kirchenpfleger und einen Kaplan der Stadtkirche Winterthur, wodurch das ganze Anwesen in das  Winterthurer Kirchengut bzw. an die Stadt Winterthur überging. Die Stadt brach die Gebäude bald nach dem Kauf ab und forstete das Grundstück auf. Mit dem Anwesen verschwand auch das Wildbad. In einer Quelle von 1678 ist die Rede davon, dass es abbrannte.

Wie die obere Badstube zum Namen Lörlibad kam

Nachdem das Wildbad im Lindbergwald verschwunden war, ging der Name Lörlibad an die obere Badstube an der Badgasse 8 über. Das Quellwasser, das zuvor das Wildbad Lörlibad beliefert hat, wurde nach dessen Schliessung durch das Mockentobel geleitet und mit den beiden anderen Quellen, die die obere Badstube versorgen, zusammengeführt. So überdauerte der Name Lörli, eine Verkleinerungsform von Lore, was so viel wie Wald mit Steingeröll bedeutet, an der Badgasse mit dem Lörlibad bis ins 19. Jahrhundert und bis heute als Lörlibadgasse.


Benutzte und weiterführende Literatur

Gantenbein, Leo: Schwitzkur und Angstschweiss. Praktische Medizin in Winterthur seit 1300. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur, Band 327 (1997). Zürich, 1996.
Von Moos, Paul: Winterthurer Stadtbilder. Mit 95 Federzeichnungen des Verfassers. W. Vogel, Winterthur, 1953. 

Bibliografie

    Badgasse 8, Lörlibad

    • Einträge ab 2011

      Das Lörlibad. In: Dokumentation Urs Widmer, Bauwerke und Häuser A-Sch. 3 S.

      Einträge 1991–2010

      Neuzeitliche Badstube, Baudokumentation: Archäologie im Kanton Zürich : 1997-1998 Zürich ; Egg , 2000. (Berichte der Kantonsarchäologie Zürich ; 15), S. 39 1Abb..

    Goldenberg, städtisches Restaurant

    • Einträge 1991–2010

      Sanierung:Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2009/44 m.Plänen. - Landbote 2009/104, 142, 2010/2, 97 m.Abb., 98 m.Abb., 130 m.Abb.

    Lindberg

    • Einträge 1991–2010

      Wald: Landbote 1994/67.
      Archäologie: Landbote 1994/90.
      Amphibien-Weiher in Lothar-Lichtungen: Tages-Anzeiger 2003/168 1Abb. [Winterthurer Dok. 2003/78]. - Winterthurer Zeitung 2003/30 1Abb. - Stadtblatt 2003/30.
      Kraftort: Hutzl-Ronge, Barbara:Magisches Zürich : Wanderungen zu Orten der Kraft, Stadt undKanton. - Baden und München : ATVerlag, cop. 2006. - 360 S. : Ill. S. 177 ff.
      Holzkorporation Oberwnterthur. Wald-Pädagogik. Schulzimmer und Lehrpfad: Landbote 2006/251 1Abb.
      Dickste Eiche. Gefällt: Landbote 2006/301 1Abb.
      Neophyten. Beiseitigung, Sommerferienjob: Landbote 2008/182 m.Abb.
      Aussichtsturm der Holzkorporation Oberwinterthur? Landbote 2008/253 m.Abb. - Oberi Zytig 2009/180

    Lindberg. Ausgrabung von 1709

    • Einträge 1991–2010

      Zur römischen Epoche im Kanton Zürich, von Bettina Hedinger, in: Archäologie im Kanton Zürich : 1997-1998 / [Red.: Claire Hauser Pult, Josef Gisler] ; [hrsg. von der Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich, Hochbauamt, Abteilung Kantonsarchäologie]. - Zürich ; Egg , 2000. - 341 S. : Ill. - (Berichte der Kantonsarchäologie Zürich ; 15), S. 314 f. 1Abb.


Autor/In:
Karin Briner
Letzte
Bearbeitung:
11.10.2024