Bildung und Soziales

Hedwig Arbenz-Huber

Frauenrechtlerin, Gründerin der Liberalen Frauengruppe Winterthur, 1910–1955

Hedwig Arbenz-Huber (1910–1955) hat sich in der gemeinnützigen Frauenarbeit verdient gemacht. Sie leitete eine Netzgruppe im zivilen Frauenhilfsdienst, engagierte sich im Vorstand der Frauenzentrale für Hilfsprojekte und gründete die liberale Frauengruppe Winterthur.


Sterbeort
Winterthur

Geburtsort
Etzwilen (TG)

Geboren
05.01.1910

Gestorben
03.03.1955


Hedwig Arbenz-Huber inmitten ihrer Kolleg:innen und Lehrpersonen im Pensionat in Grandson, 1927. Sie steht im Hintergrund links im Türeingang.
Foto: zVg. Familie Arbenz

Kindheit und Jugendjahre

Hedwig Fanny Huber von Ottoberg wurde am 5. Januar 1910 als erste von zwei Töchtern des Bahnbeamten Jakob Huber und der Fanny Maurer geboren. Kurz nach ihrer Geburt zog die Familie von Etzwil (TG) nach Herisau (AR) und ab 1914 wohnte sie in Winterthur-Veltheim. Hier besuchte Hedwig Arbenz-Huber die Primar-, die Sekundar- und schliesslich die Töchterschule, bevor sie in Grandson (VD) ins Pensionat kam. Nach ihrer Rückkehr nach Winterthur trat sie ihre erste Stelle bei der Schweizerischen Bankgesellschaft an. Danach arbeitete sie ein Jahr als Kindererzieherin in der französischen Küstenstadt Le Havre.

Familie

Am 3. April 1934 heiratete die 24-jährige Hedwig Huber ihren Jugendfreund Carl Arbenz (1907–2004). Mit ihm hatte sie eine Tochter und zwei Söhne. Hedwig Arbenz-Huber war eine Familienperson und pflegte regelmässig und gerne ihren grossen Freundeskreis.

Mit 45 Jahren verstarb Hedwig Arbenz-Huber am 3. März 1955 an Krebs.

Ehrenamtliche Wohltätigkeit

Hedwig Arbenz-Huber setzte ihre Hilfsbereitschaft und ihr Organisationstalent in der Freiwilligenarbeit ein. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte sie sich im zivilen Frauenhilfsdienst. Ab 1942 organisierte sie als Leiterin der Netzgruppen unter anderem die Bereitstellung von Hilfskräften, Lebensmitteln, Kochstellen und Notlagern. Zusätzlich leitete sie einen Wäscheflickdienst für Winterthur.

Ab 1946 war sie Vorstandsmitglied in der Frauenzentrale, in der sie den Frauenverein vertrat. In der Nachkriegszeit organisierte sie zahlreiche Sammlungen und Hilfsaktionen, unter anderem für das Rote Kreuz und die Winterthurer Patenstadt Hall in Tirol. Sie leitete auch den örtlichen Wäschereinigungsdienst sowie den Wäsche- und Kleiderersatzdienst für die Flüchtlingsauffanglager.

Neben ihrem sozialen Engagement beschäftigte sie sich mit politischen Fragen. 1946 gründete sie die liberale Frauengruppe Winterthur und übernahm deren Vorsitz. Ein Anliegen, das Hedwig Arbenz-Huber noch vor ihrem Tod verwirklichen konnte, war die Kinderlesestube. 1954 wurde in der Frauenzentrale eine solche auf ihre Initiative hin und nach Zürcher Vorbild eröffnet.


Benutzte und Weiterführende Literatur

Hedwig Arbenz-Huber. 1910–1955 [Nachrufe, Winterthur 1955] Die Entschlafenen.
Hedwig Arbenz-Huber, in: Winterthurer Jahrbuch 1956, S. 184.
Zwicky von Gauen, Johann Paul (Bearb.): Genealogie der Familie Arbenz, Bd. I u. II, Andelfingen 1977 u. 1999.

Bibliografie


Autor/In:
Heinz Bächinger
Letzte
Bearbeitung:
10.10.2024