n der Industriestadt Winterthur lag der Ausbildungsschwerpunkt traditionell im technischen und kaufmännischen Bereich. Seit der Bildungsreform von 1832 führte Winterthur die sogenannten «Höheren Stadtschulen», bestehend aus der Industrie- und Gewerbeschule sowie dem Knabengymnasium und der oberen Mädchenschule. 1842 realisierte der Architekt Leonhard Zeugheer an der Stadthausstrasse 6 die erste grosse Mittelschule (Heute Kunst Museum Winterthur Reinhart am Stadtgarten). Darin waren die Industrieschule, das Knabengymnasium, die Stadtbibliothek und die naturwissenschaftliche Sammlung untergebracht. Das Knabengymnasium wurde jedoch damals noch verkürzt geführt und erlaubte damit keinen direkten Übertritt an die Universitäten. Bis 1862 mussten die Lernenden für diesen Abschluss noch nach Zürich reisen. Erst danach baute Winterthur die Schule zu einem vollwertigen Gymnasium aus, wo ab 1898 auch Mädchen zugelassen wurden. 1919 wurden die höheren Stadtschulen kantonalisiert und zur Winterthurer Kantonsschule zusammengefasst.