Politik

Kaspar Bopp

Politiker, Stadtrat (SP), *1979

Kaspar Bopp ist in Winterthur geboren und aufgewachsen. Schon während seiner Ausbildung trat er der Sozialdemokratischen Partei bei. Von 2013–2016 sass er im Grossen Gemeinderat, ehe er aus persönlichen und familiären Gründen zurücktrat. 2019 kandidierte er erfolgreich für den Stadtrat und übernahm von seiner Vorgängerin Yvonne Beutler (SP) das Finanzdepartement. Für die Wahlen 2022 kandidierte er für das Amt des Stadtpräsidenten.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
26.06.1979


Berufliche und politische Laufbahn

Kaspar Bopp ist am 26. Juni 1979 in Winterthur geboren und aufgewachsen. Als Jugendlicher war er bei den Pfadfindern und erhielt aufgrund seiner ruhigen Ausstrahlung den Pfadinamen «Rolige».  Obwohl er als Knabe fasziniert von der Fliegerei war und gerne Pilot geworden wäre, entschied er sich für eine Berufslehre als Informatiker und studierte anschliessend Datenanalyse und Prozessdesign an der ZHAW.  Sein Studium schloss er als Dipl. Ing. FH ab.

Schon während seiner Ausbildungszeit engagierte er sich in der Politik und trat der SP Winterthur bei. 2013 schaffte er die Wahl in den Grossen Gemeinderat der Stadt Winterthur. Von dieser Aufgabe zog er sich 2016 aus persönlichen und familiären Gründen zurück. Bis 2019 trat er auf der politischen Bühne nicht mehr auf, sondern konzentrierte sich auf seine beruflichen und familiären Verpflichtungen.  Er arbeitete während sechs Jahren als Risikoanlayist für die AXA und fungierte anschliessend als Projektverantwortlicher und Teamleiter.

Überraschende Kandidatur für den Stadtrat im Jahr 2019

Der aufgrund seiner politischen Absenz wenig bekannte Kaspar Bopp überraschte 2019 mit seiner Kandidatur für den Stadtrat. Der Wiedereinstieg in die Politik wurde ihm von seinem Parteikollegen Christoph Baumann während des gemeinsamen Besuchs eines FCW-Matches ans Herz gelegt. Kaspar Bopp stellte sich in der Folge für die SP als Stadtratkandidat zur Verfügung.  Er trat gegen Annetta Steiner (GLP) in den Wahlkampf um den freiwerdenden Sitz von Yvonne Beutler (SP). Mit dem Slogan «Hopp Bopp» und einem Wahlkampfportrait vor dem farbigen Zaun des Musikclubs Bolero machte er sich in der Stadt bekannt.  Mit gut 2500 Stimmen Vorsprung gewann Kaspar Bopp die Wahl und konnte so den Sitz für die SP verteidigen. 

Kaspar Bopp wird Finanzminister

«Informell und einvernehmlich» hätten sich die sieben Mitglieder des Stadtrats auf die Verteilung der Departemente geeinigt, heisst es in der offiziellen Mitteilung. Weil alle sechs bisherigen Mitglieder in ihren Bereichen verbleiben wollten, blieb für den neu gewählten Kaspar Bopp das Finanzdepartement seiner Vorgängerin übrig. Als bekennender Zahlenmensch war Bopp mit dieser Verteilung sehr zufrieden. Seine Amtszeit war bald schon von der Corona-Pandemie geprägt. Für Wirbel sorgte er, als er im Oktober 2020 sein erstes Budget präsentierte worin eine Steuererhöhung auf 129 Prozent vorsah. Diesen Schritt begründete er mit dem Wachstum der Stadt und steigenden Kosten in den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit. Das Budget wurde vom Grossen Gemeinderat an den Stadtrat zurückgewiesen - ein für die jüngere Geschichte Winterthurs bisher einmaliger Akt. Die Stadt musste darum 2021 mit einem Notbudget ins neue Jahr starten. Schliesslich wurde nach intensiven Diskussionen eine korrigierte Fassung mit einem Steuerfuss von 125 Prozent vom Grossen Gemeinderat gutgeheissen und die Stadt konnte ihren budgetlosen Zustand nach einem Monat beenden.

Wahlen 2022: Bopp kandidiert für das Amt des Stadtpräsidenten

Kaspar Bopp gab im Frühjahr 2021 seine Kandidatur für das Stadtpräsidium bekannt und ging als einziger Herausforderer des amtierenden Stadtpräsidenten Michael Künzle (Mitte) ins Rennen. Bopp unterlag mit 10'980 zu 15'948 Stimmen. Gleichzeitig wurde er als Stadtrat bestätigt.


Benutzte und weiterführende Literatur

Marc Leutenegger: Der Kaltstarter der SP, in: Landbote vom 06.06.2019
Regionaljournal Zürich Schaffhausen: Kaspar Bopp - das Portrait, publiziert am 04.06.2019
Till Hirsekorn: Kaspar Bopp will Stadtpräsident werden, in: Landbote vom 07.04.2021


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
16.02.2022