Wirtschaft und Gastronomie

Robert Biedermann-Mantel

Fabrikant, 1869–1954

Robert Biedermann-Mantel war Fabrikdirektor in der Baumwollzwirnerei und der Eisengiesserei Blumer & Söhne in Rorbas-Freienstein. Im Jahr 1901 heiratete er Marie Luise Mantel. Er wohnte in der Villa Sonnenberg in Winterthur, die er der Stadt Winterthur vermachte. Er interessierte sich für Naturwissenschaften, insbesondere für Schmetterlings- und Vogelkunde.


Geboren
31.12.1869

Gestorben
09.08.1954


Der damals zweijährige Robert Biedermann-Mantel um 1871. Die Kleinkindmode setzte zu dieser Zeit bei den Knaben auf Kleider und Röcke. Grössere Kinder trugen oft Anzüge oder Uniformen.
Foto: winbib, Johann Linck (Signatur 170813)

Karriere

Robert Biedermann-Mantel wurde 1869 in eine gutbürgerliche Familie geboren. Sein Vater Adolf Biedermann (1829–1900) war ein renommierter Forscher und Lehrer an einem Gymnasium. Nach dem Besuch der höheren städtischen Schulen absolvierte Robert Biedermann-Mantel eine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Imhoof-Blumer & Cie. in Freienstein und Winterthur. Später arbeitete er bei Fischer, Huber & Cie in Singapur und Paris. Mit einem reichen Erfahrungsschatz übernahm er 1901 die Leitung der Baumwollspinnerei, Zwirnerei und Eisengiesserei Blumer & Biedermann (später Blumer & Söhne) in Rorbas-Freienstein. Im gleichen Zeitraum trat er in den Verwaltungsrat der Winterthurer Hypothekarbank ein. Von 1910 bis 1922 war Biedermann-Mantel Mitglied des Winterthurer Schulrats. Er engagierte sich auch für das Bibliothekswesen und das Musikkollegium.

Robert Biedermann-Mantel war fasziniert von den Naturwissenschaften und war begeisterter Ornithologe sowie Schmetterlingssammler.

Schenkung der Villa Sonnenberg an die Stadt Winterthur

Nach dem Tod seines Vaters übernahm Robert Biedermann-Mantel das Familienanwesen an der Hochwachtstrasse 20. Zwischen 1901 und 1903 liess er durch den Architekten Gustav Gull einen Neubau, die Villa Sonnenberg, errichten, die sich bis heute erhalten hat. Auf Wunsch seiner vor ihm verstorbenen Ehepartnerin vermachte er 1948 das Anwesen der Stadt Winterthur mit der Auflage, dass darin entweder das Heimatsmuseum oder ein Altersheim untergebracht werden soll. Der dazugehörige Park inklusive Tennisplatz sollte zudem für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Nachdem die Stadt das Lindengut für das zu errichtende Heimatmuseum auswählte, wandte sie sich 1955 an die Hülfsgesellschaft. Diese eröffnete 1956 ein Altersheim in der Villa. Auf dem Anwesen befinden sich heute noch die beiden Grabsteine des Stifterpaars. 


Benutzte und weiterführende Literatur:

Nachruf, in: Landbote, 11.08.1954
Winterthurer Jahrbuch auf das Jahr 1955
Hülfsgesellschaft Winterthur (Hg.): Jahresbericht der Hülfsgesellschaft Winterthur. Mit einer Übersicht über die vergangenen hundertfünfzig Jahre, Winterthur 1962.

Bibliografie


Autor/In:
Nadia Pettannice
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
11.10.2024