Schulbauten und Kindergärten

Schulhaus Neuhegi

Ida-Sträuli-Strasse 50

Das 2018 eröffnete Schulhaus Neuhegi bietet Platz für drei Kindergartenklassen und zwölf Schulklassen. Der Bau ist geprägt durch Sichtbeton und grossen Fensterfronten. Besonders an diesem Schulhaustypus ist, dass alle Räume, von den Schulzimmern bis zur Turnhalle, in einem Gebäude untergebracht sind.


Baujahr
2018


Adresse
Schulhaus Neuhegi
Ida-Sträuli-Strasse 50
8409 Winterthur

Im 2018 fertiggestellten Schulhaus sind alle Einrichtungen unter einem Dach vereint: von den Turnhallen über die Klassenzimmer bis zu den Lernlandschaften. 24 Betonpfeiler tragen das Dach, auf dem eine Photovoltaikanlage Strom erzeugt.
Foto aus dem Jahr 2020: Andreas Mader, winbib (Signatur FotDig_Mader_0393)

Baugeschichte

Zwischen 2000 und 2017 hat sich die Anzahl Schulkinder in Hegi, zu dem auch Neuhegi gehört, fast verdoppelt. Deshalb sicherte sich die Stadt das Grundstück zwischen der Sulzerallee, der Ida-Sträuli-Strasse und der Ohrbühlstrasse für den Bau eines neuen Schulhauses. 72 Architekt:innen und Teams aus der Schweiz und dem Ausland haben sich auf die Ausschreibung beworben. Gewonnen hat das Projekt «Karlsson vom Dach» der Architekten Thomas Fischer aus Zürich und Elias Leimbacher aus Winterthur. Die Namensgebung ist inspiriert von der Romanfigur von Astrid Lindgren und verbindet laut Elias Leimbacher die Themen Schule/Kinder und das Dach. Am 30. November 2014 stimmten 77,5 Prozent der Stimmbevölkerung für den Kredit von 52,4 Millionen Franken. Am 31. August 2015 erfolgte der Spatenstich. Die Eröffnung, die zu Beginn des Projekts für 2015 geplant war, konnte nach mehreren Verschiebungen im August 2018 gefeiert werden.

Bautypus

Das Schulhaus Neuhegi geht neue Wege im Bereich Schulhausbauten. Üblicherweise sind Turnhallen und Klassenzimmer in separaten Trakten untergebracht. Hier sind alle Komponenten – Schulzimmer, Turnhallen, Kindergärten, Hort und weitere Räume – unter einem Dach vereint. Die drei Turnhallen erstrecken sich vom Untergeschoss bis ins erste Obergeschoss. Die Klassenzimmer befinden sich im obersten Stockwerk, deshalb der Projektname «Karlsson vom Dach». Die drei Kindergärten befinden sich im Erdgeschoss mit einem eigenen Eingang im Osten des Gebäudes. Verschiedene Gruppenräume, Lernlandschaften und Dachterrassen bieten flexibel Platz für individuelle Arbeitsplätze, Gruppenarbeiten und Pausen.

Die Fassade ist gegliedert durch 24 Betopfeiler, die zusammen mit fünf Stützen im Innern das Dach tragen. Dieses prominente Flachdach ragt bis zu drei Meter über das Gebäude hinaus. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage, die Strom für 47 Haushalte produziert. Die Anlage wird am Rand des Daches von 2,2 Meter hohen Kerto-Holzwerkstoffplatten verdeckt, die farblich an das Grau der Betonstützen angepasst sind.

Der Sichtbeton, die grossen Fenster, der naturbelassene Linoleumboden und die sichtbaren Wasser und Stromleitungen verleihen der Schule eine industrielle Prägung. Die Räume werden durch sichtbare und geschosshohe Stahlfachwerkträger strukturiert.

Umgebung

Der Block von 56 Meter Länge, 49 Meter Breite und 12,5 Meter Höhe grenzt direkt an den Eulachpark. Die Umgebungsgestaltung des Schulareals geht nahtlos in den östlichen Teil des Eulachparks über. Das Schulhaus hat eine nach ihm benannte Bushaltestelle und ist nur 300 Meter vom Bahnhof Hegi entfernt.

Kunst am Bau

Im Jahr 2016 gewann Bignia Wehrli mit ihrem Projekt «Blau gehen» den Ideenwettbewerb für Kunst am Bau beim Schulhaus Neuhegi. Inspiriert von einem alten wissenschaftlichen Gerät zur Blaumessung des Himmels gestaltete sie runde Edelstahlplatten. Diese wurden beim Gehweg rund um das Schulhaus als oberer Abschluss von kniehohen Betonröhren in den Boden eingelassen. Im Sommer 2021 zerstörten Vandal:innen die Kunstinstallation. Da die Reparatur zu hohe Kosten verursacht hätte, beschlossen die Stadt und die Künstlerin, die Installation zu entfernen.


Benutzte und weiterführende Literatur

Mebold, Adrian: Kunstinstallation in Neuhegi zerstört. In: Der Landbote, 26.08.2022, S. 5.
Gmür, Martin: Sie bringt ein Stück des Himmels auf Erden. In: Der Landbote, 06.09.2018, S. 5.
Amt für Städtebau Winterthur (Hrsg.): Schulhaus Neuhegi. Neubau 2018, Winterthur 2018.
Fonti, Mirjam: Schule und Vereine profitieren: Deutliches Ja zur Schulanlage Neuhegi. In: Der Landbote, 01.12.2014, S. 3.
Fonti, Mirjam: Schulhaus Neuhegi: Bewegte Vorgeschichte. In: Der Landbote, 07.11.2014, S. 5.
Herter, David: 2015, 2016, 2017, 2018 ... In: Der Landbote, 28.02.2013, S. 13.
Gmür, Martin: Das neue Schulhaus für Neuhegi: Alles unter einem riesigen Dach. In: Der Landbote, 29.08.2012, S. 1 und S. 13.

Bibliografie

    Schulhaus Neu-Hegi. Neubau

    • Einträge 1991–2010

      In Textilmaschinenzentrum Sulzer Oberwinterthur: Landbote 2006/49 1Abb.
      Provisorium Schulhaus Hegi: Landbote 2009/6.
      Vergessen, Platznot: Landbote 2009/128 m.Abb., 136, 151 1Abb.
      Landkauf; 12 Millionen: Landbote 2009/247, 263 1Abb., 2010/58 m.Abb. - Anträge, Anfragen und Interpellationen des Grossen Gemeinderates Winterthur 2010/104 Projektierungskredit


Autor/In:
Sarah Schmidt
Letzte
Bearbeitung:
15.04.2025