Architektur

Walter Furrer

Architekt, 1870–1949

Walter Furrer und sein Büropartner Robert Rittmeyer gehörten zu den prägenden Architekt:innen in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts in Winterthur. Bedeutende Bauten sind das Kunst- und Naturmuseum, das Geschäftshaus der Gebrüder Volkart AG am St.-Georgen-Platz sowie mehrere Villen.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
18.12.1870

Gestorben
01.06.1949


Die Architekten Robert Rittmeyer (links) und Walter Furrer um 1930.
Foto: winbib (Signatur 170607)

Jugend und beruflicher Werdegang

Walter Furrer kam am 18. Dezember 1870 in Winterthur zur Welt. Er war der Sohn des Architekten und Stadtrats Theodor Furrer und von Anna Louise Wäger. Nach dem Abschluss der Maturität im Jahr 1889 absolvierte er ein Praktikum bei der Zürcher Firma Locher & Cie. Anschliessend studierte er Architektur an den Hochschulen in Stuttgart und München. Es folgten Aufenthalte in Paris und Brüssel sowie mehrere Studienreisen nach Italien und England. 1898 gewann Furrer den Wettbewerb zur Errichtung des Schulhauses Geiselweid. Um den Bau zu realisieren, gründete er 1899 in Winterthur ein eigenes Architekturbüro.

Wirken in Winterthur

Walter Furrer bildete von 1905 bis 1933 eine Architektengemeinschaft mit Robert Rittmeyer. Rittmeyer und Furrer gehörten zu den prägenden Architekten des Jugendstils, des Heimatstils und des Neoklassizismus in Winterthur. Furrer kümmerte sich hauptsächlich um die Geschäftsführung und konstruktive Fragestellungen. Dennoch basierte die umgesetzte Architektur auf einem gemeinsamen ästhetischen Verständnis. Die beiden Architekten realisierten Wohnbauten, Geschäftshäuser und öffentliche Bauten. Dazu gehören das Schulhaus Veltheim (1906), das Rothaus (1907, erw. 1930), die Villa Tössertobel für Georg Reinhart (1908-09, 1913), das Museums- und Bibliotheksgebäude (1913–1916), die Wohnkolonie Jonas-Furrer-Strasse 84-124 (1920) und das Geschäftshaus der Gebrüder Volkart AG (1927–1928).

Politische Laufbahn und Privatleben

Von 1904 bis 1921 sass Walter Furrer für die Demokratischen Partei im Grossen Stadtrat. Von 1919 bis 1946 war er zudem Mitglied der städtischen Schätzungskommission. 1905 heiratete er Maria Louise-Huber, die 1918 an der Spanischen Grippe verstarb. 1920 ehelichte er Lilly Vogt, mit der er drei Kinder hatte.


Benutzte und weiterführende Literatur:

Dosch, Leza: Rittmeyer und Furrer, in: Rucki/Huber (Hg.): Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 1998, S. 448–449.
Brossard, Gilbert/Oederlin, Daniel: Walter Furrer, in: Architekturführer Winterthur. 1830–1930, Bd.1., Zürich 1997, S. 223.
Heimatschutzgesellschaft Winterthur (Hg.): Rittmeyer&Furrer. Eine Architektengemeinschaft zwischen Jugendstil und Neuem Bauen, Winterthur 1986.
Dosch, Leza: Rittmeyer und Furrer, in: Rucki/Huber (Hg.): Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 1998, S. 448–449.
Brossard, Gilbert/Oederlin, Daniel: Walter Furrer, in: Architekturführer Winterthur. 1830–1930, Bd.1., Zürich 1997, S. 223.
Heimatschutzgesellschaft Winterthur (Hg.): Rittmeyer&Furrer. Eine Architektengemeinschaft zwischen Jugendstil und Neuem Bauen, Winterthur 1986.

Bibliografie


Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
11.10.2024