Politik

Christa Meier

Primarlehrerin, Politikerin, Stadträtin (SP), *1972

Christa Meier wuchs in St. Gallen und Veltheim auf und politisierte sich bereits als Jugendliche. Im Jahr 2000 trat sie der SP Winterthur bei und war in der Geschäftsleitung tätig. Von 2006–2007 war sie Mitglied in der Kreisschulpflege Winterthur Stadt. 2007 schaffte sie die Wahl in den Grossen Gemeinderat, den sie im Amtsjahr 2013/14 auch präsidierte und damit höchste Winterthurerin war. 2018 wurde Christa Meier in den Stadtrat gewählt und übernahm das Baudepartement.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
14.12.1972


Gemeinderats-Porträt von Christa Meier, 2010 Foto: winbib, Marc Dahinden (Signatur FotDig_Lb_004-166)

Kindheit und Jugend

Christa Meier wurde 1972 in Winterthur als älteste von drei Töchtern eines Pfarrers und einer Primarlehrerin geboren. Unmittelbar nach ihrer Geburt zog die Familie nach St. Gallen wo Meier die ersten acht Lebensjahre verbrachte. 1980 kehrte die Familie nach Winterthur zurück und liess sich im Pfarrheim in Veltheim nieder.

Meier besuchte die Kantonsschule im Lee und wählte das Neusprachliche Profil. Um ihre Spanischkenntnisse zu verbessern, absolvierte sie ein Austauschjahr bei einer mexikanischen Familie in Los Angeles (USA). Schon als Jugendliche wurde Meier politisiert. Prägendes Thema war für sie die Apartheid in Südafrika. Sie war beeindruckt von den Freiheitsbewegungen und wohnte im Jahr 1990 im Olympiastadion in Los Angeles einer Rede von Nelson Mandela bei, der zu dieser Zeit erst wenige Monate aus seiner Haft entlassen worden war. Dies war ein Erlebnis, dass sie tief beeindruckte. Ebenfalls prägend war die Nicht-Wahl von Christiane Brunner in den Bundesrat. Es waren in erster Linie strukturelle Ungerechtigkeiten, welche Meier stark beschäftigten und sie dazu brachten, sich politisch zu engagieren.

Beruflicher und politischer Werdegang

Nach dem erfolgreichen Maturitätsabschluss erwarb sie das Primarlehrerinnenpatent in Zürich. Danach unterrichtete sie elf Jahre lang in Elgg. 1997 heiratete sie, nahm bis zur Trennung 2016 den Doppelnamen Benz-Meier an und zog nach Töss um.

Im Jahr 2000 trat die 28-jährige der SP Winterthur bei und schaffte 2007 die Wahl in den Grossen Gemeinderat. Von 2010 bis zu ihrer Wahl in den Stadtrat im Jahr 2018 arbeitete sie als Lehrerin in der Klinikschule des Kantonsspitals Winterthur (KSW), die sie ab 2015 leitete. Im Jahr 2014 wurde Meier zur Gemeindepräsidentin und damit höchsten Winterthurerin gewählt. Während ihrer Zeit im Gemeinderat setzte sie mit ihrem Engagement für das Stadttheater und gegen dessen Umwandlung in ein Kongresszentrum einen Akzent.

2017 kandidierte Meier im Zuge der Ersatzwahl für den zurücktretenden Matthias Gfeller (Grüne) als Stadträtin – zog ihre Kandidatur aber zugunsten von Jürg Altwegg (Grüne) zurück. Nur ein Jahr später kandidierte sie erneut und gewann den dritten SP-Sitz im Stadtrat zurück. Sie übernahm im Anschluss das Baudepartement von ihrem abgewählten Vorgänger Josef Lisibach (SVP).

Stadträtin und Bauvorsteherin

Als Bauvorsteherin gewann sie die beiden Volksabstimmungen zu den privaten Gestaltungsplänen für den Swica-Hauptsitz im Inneren Lind und die Eichwaldhof-Überbauung in Oberwinterthur. Unter ihrer Führung beteiligte sich das Baudepartement stark am stadtplanerischen Grossprojekt «Winterthur 2040». Ende 2021 konnte sie mit der Eröffnung der Personenunterführung Nord beim Hauptbahnhof ein Grossprojekt ihrer beiden Vorgänger zum Abschluss bringen und Einweihen.  Andere Projekte hingegen zogen sich in die Länge, so die Umsetzung der Veloschnellrouten und die Autobahnanbindung von Neuhegi. 2022 wurde Christa Meier mit 16579 Stimmen als Stadträtin bestätigt.


Benutzte und weiterführende Literatur:

Plüss, Mirko: Die Schwankungsfreie, in: Der Landbote, 29.12.2016.
Gurtner, Christian: Die freundliche Parteisoldatin, in: Der Landbote, 20.12.2017.
Graf, Michael:Die Kämpferische, in: Der Landbote, 13.02.2022.

Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
20.09.2022