Im Jahr 1996 erhielten vier Privatpersonen einen befristeten Nutzungsvertrag, um im Gebäude 161 des brachliegenden Sulzerareals ein Lokal zu eröffnen. Mit viel ehrenamtlicher Arbeit richteten sie dieses ein, und am 5. Juli fand das Einweihungsfest statt. Schnell entwickelte sich das Kraftfeld zu einem beliebten Treffpunkt der alternativen Szene in Winterthur, obwohl es zu Beginn keine regelmässigen Öffnungszeiten hatte. Die Wirtschaftspolizei erteilte dem jungen Unternehmen dann eine provisorische Bewilligung für Festwirtschaften, sodass das Kraftfeld an zehn Abenden im Monat Getränke verkaufen durfte. In den ersten sechs Jahren war man mit dem Nischendasein und der relativen Unbekanntheit in der Winterthurer Kulturszene zufrieden.
2002 wurde das Lokal vergrössert: Mit dem «Durchschlag» der alten Fabrikwände erhielt es neben der Bar und der Bühne jetzt auch einen «Ballsaal». Zudem wurde eine professionelle Betriebsleitung eingesetzt, und für die bisher mit Freiwilligenarbeit gestemmten Anlässe wurden bezahlte Mitarbeitende angestellt. Weiterhin waren es aber nicht primär die Partys oder Konzerte, die das meiste Publikum anlockten, sondern die vielen partizipativen Anlässe, wie Pingpongtournier, Spielwiese, Veloputzen, Sandburgenwettbewerb oder Schneckenrennen. Besonders beliebt sind die ausgefallen und aufwändig gestalteten Sonnenwendfeiern.
Nach und nach verstärkte sich die Zusammenarbeit mit anderen Kulturlokalen wie dem Salzhaus oder dem Gaswerk. Im Jahr 2005 wurde gemeinsam das Benefizfestival «3 für 1» durchgeführt, um den nächsten Umbau im Kraftfeld zu finanzieren. Zu diesem Anlass wurde auch das betriebseigene Areal-Bier zum ersten Mal verkauft. Bei zu kommerziellen Anlässen, wie der Dance Night, wollte man sich aber weiterhin nicht beteiligen. Vielmehr setzte man auf spezielle Anlässe mit selbstgebastelten Dekorationen.
Seit 2010 betreibt das Kraftfeld das Bistro «Portier» am Eingang des Lagerplatzes. Dort kann man tagsüber Kaffee und Mittagsmenüs geniessen.
Im Herbst 2012 stand das Kraftfeld plötzlich vor dem Problem, dass die unbediente Gartenwirtschaft vor dem Lokal nur noch bis 24 Uhr geöffnet sein durfte. Bisher hatte man einen längeren Betrieb stillschweigend geduldet, da es aufgrund des Fehlens direkter Anwohner:innen keine Lärmklagen aus der Nachbarschaft gab. Um den nächtlichen Betrieb der Gartenbeiz zu legalisieren, reichte man ein Gesuch ein, vorerst jedoch ohne Erfolg. Erst im Sommer 2017 liberalisierte die Stadt die Regelungen liberalisiert, wonach Gartenwirtschaften, die nicht in Wohngebieten liegen eine Ausnahmebewilligung für den Betrieb nach Mitternacht erhalten können.
Nach der Covid-Pandemie waren die finanziellen Reserven des Kraftfelds aufgebraucht. Deshalb veranstaltete man im Herbst 2024 ein Crowdfunding und sammelte in kurzer Zeit genug Geld, um den weiteren Betrieb zu sichern.