Musik und Theater

Salzhaus

Untere Vogelsangstrasse 6

Seit 1996 finden im ehemaligen Salzlagerhaus beim Hauptbahnhof regelmässig Partys und Konzerte von lokalen bis internationalen Musik-Acts statt. Das Salzhaus ist das grösste Konzertlokal in Winterthur.


Gründungsdatum
1996


Adresse
Salzhaus
Untere Vogelsangstrasse 6
8400 Winterthur

Im Jahr 1996 mieteten sieben musikbegeisterte Personen den vorderen Teil des ehemaligen Salz-, Korn- und Warenhauses des Güterbahnhofs und bauten es mit viel Eigenarbeit zu einem Konzert- und Partylokal um.
Foto: Marc Dahinden, winbib (Signatur FotLb_001963)

Das Salzhaus heute

Das Salzhaus ist ein beliebtes Kulturlokal mit Konzerten und Partys – hauptsächlich aus den Bereichen Pop, Rock und Punk.

Geschichte

Eigentlich suchten die Gründer:innen des Salzhauses nur einen Ort, an dem sie ungestört Musik hören konnten. Über ein Inserat stiessen sie auf das Salzhaus – ein Teil des ehemaligen Salz-, Korn- und Warenhaus des Güterbahnhofs – und mieteten es. In ihrer Freizeit bauten sie die Bühne, die Bar und Stehtische auf. Zuerst mussten sie jedoch die Räume von einer mehrere Zentimeter dicken Salzschicht befreien. Am 26. Oktober 1996 fand der erste öffentliche Anlass statt, und es bildete sich sofort eine lange Schlange vor dem Eingang. Für den weiteren kommerziellen Betrieb wurde eine GmbH gegründet.

Das Konzertlokal bot mit der grossen Bühne eine gute Ergänzung zur kleinen Bühne im Albani. Auch die Partyreihen, die sich von den Raves in Winterthur abgrenzten, wurden schnell sehr beliebt. Der Raum bot Platz für bis zu 900 Personen, und der Fokus auf Funk, Soul und Acid Jazz und der Platz zum Tanzen schlossen eine Marktlücke. Bereits nach einem Jahr konnte das Programm erweitert und das Lokal weiter ausgebaut werden.

Die musikalische Ausrichtung veränderte sich laufend. Ende der 2000er-Jahre waren neben Blackmusic auch Heavy Metal, R’n’B Rock und Pop Teil des Programms. Die beliebten Partys wie «Smells Like Teen Spirit» ermöglichten es, die Eintrittspreise bei Konzerten von Schweizer und internationalen Künstler:innen im moderaten Bereich zu halten. Als 2011 die Partyreihen und Konzerte nicht mehr wie gewohnt Publikum anlockten, erweiterte man das Konzept mit Angeboten wie der D!SCO, einem Angebot für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, oder der beliebten Sommerbar.

Im Jahr 2017 wurde der Dachstock verstärkt, damit die Säulen im Konzertraum entfernt werden konnten. Dadurch schuf man eine freie Sicht auf die Bühne. 2018 wurde der Eingangsbereich überdacht.

Organisationsform und Finanzierung

Das Salzhaus ist als nicht gewinnorientierte GmbH organisiert. Seit 1998 erhielt es sporadische Unterstützungsbeiträge oder Darlehen von der Stadt und dem Kanton. Bis Anfang der 2000er-Jahre nahmen die Schulden konstant zu. 2002 wurde dann in Zusammenarbeit mit der Stadt und privaten Stiftungen eine Lösung gesucht, um die Schulden abzubauen und die Zukunft zu sichern. Heute ist das Salzhaus zu 96% mit Eigenmitteln finanziert, die übrigen 4% sind Subventionen von der Stadt und vom Kanton.

Um regelmässig städtische Unterstützung zu erhalten, schloss sich das Salzhaus 2004 mit dem Albani, dem Kraftfeld und dem Gaswerk zum Verein OnThur zusammen (zuerst unter dem Namen «Live Musik Kultur - LMK»). Die städtischen Subventionen gehen an diesen Verein, den Verteilschlüssel legen die Kulturbetriebe unter sich fest. Der Verein verpflichtet sich, regelmässig Konzerte zu veranstalten – mindestens 120 pro Jahr – und die lokale Musikszene zu fördern.


Benutzte und weiterführende Literatur

Mvidie, Amina: Wie die Unsicherheit die Clubs in Atem hält. In: Coucou, No. 93 (02/2021), S. 8-15.
Kiss, Dennis: «Wir hoffen auf den Herbst 2021». In: In: Coucou, No. 93 (02/2021), S. 16-19.
Schoder, Madeleine: Freie Sicht auf die Salzhaus-Bühne. In: Der Landbote, 13.07.2017, S. 5.
Biberstein, Sandra: 20 Jahre Schall, Schnaps und Rauch. In: Coucou, No. 43 (07/2016), S. 15-21.
Staub, Melanie: Wo Winterthur rockt. In: Stiftung Edition Winterthur (Hrsg.): Winterthurer Jahrbuch 2015, S. 100-106.
Hoster, Alex: Vom Salzlager zum Partylokal. In: Der Landbote, 27.01.2013, S. 12.
Biberstein, Sandra: Viel neues zum Geburtstag. In: Der Landbote, 17.10.2011, S. 13.
Dworschak, Helmut und Reich, Felix: «Die Clubs haben alle etwas zu kämpfen». In: Der Landbote, 20.12.2010, S. 14.
Reich, Felix und Dworschak, Helmut: Ein Konzert ist selten ein gutes Geschäft. In: Der Landbote, 08.12.2009, S. 14.
Reich, Felix: 1,2,3: Keine Hexerei. In: Saiten (09/2006), S. 6-11. (E-Periodica - Saiten : Ostschweizer Kulturmagazin)
Meier, Nicole: Gratwanderung zwischen Kunst und Kommerz. In: Stiftung Edition Winterthur (Hrsg.): Winterthurer Jahrbuch 2003, S. 116-121.
Keller, Roger: Geldspritze für Salzhaus. In: Tages-Anzeiger, 24.01.2002, S. 19.

Bibliografie

    Salzhaus und Kornhaus, Lagerhausstrasse 2-6

    • Einträge 1991–2010

      Schutz: Landbote 1991/110. - NZZ 1991/115 S. 57 1Abb. - Informationsheft Zürcher Heimatschutz 1991/13.
      Rechtsstreit entschieden: Winterthurer Woche 1992/27.
      Unterhaltungszentrum:Winterthurer Woche 1996/19 1Abb. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1996/106 1Abb., 230 1Abb. - Landbote 1996/254 m.Abb., 256 m.Abb. - Kulturspiegel 1996/28. - Weinländer Zeitung 1996/128.
      Umnutzung, Bewilligung: Landbote 1996/297.
      Kulturhaus: Tages-Anzeiger 1997/77 1Abb. - Landbote 1997/195.
      Subventionen Kanton: Landbote 1998/177.
      Drei Jahre; Wechsel: Landbote 1999/251 1Abb.
      Subventionen; Leserbriefe: Landbote 2001/96, 177.
      Finanzen: Landbote 2001/231.
      Winterthurer Jahrbuch 2003 Gratwanderung ..., von Nicole Meier, 1Abb.
      10 Jahre Musikclub: Saiten 2006/Sept. von Felix Reich, m.Abb.


Autor/In:
Sarah Schmidt
Letzte
Bearbeitung:
17.03.2025