Ludwig Forrer kam am 9. Februar 1845 in Islikon (TG) zur Welt. Sein Vater betrieb eine mechanische Werkstätte. Als Forrer fünf Jahre alt war, verstarb sein Vater. Fortan lebte er mit seiner Mutter und seinen drei Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen. Nach der Sekundarschule besuchte er das Gymnasium in Frauenfeld und war dort Mitbegründer der Schülervereinigung Thurgovia.
Von 1863 bis 1867 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Zürich, ohne jedoch einen Abschluss zu machen. In dieser Zeit war er Zentralpräsident der Studentenverbindung (Neu-)Zofingia. 1867 wurde er Leutnant bei der Kantonspolizei und nur drei Jahre später Staatsanwalt. 1873 eröffnete er ein Anwaltsbüro in Winterthur, das er bis 1900 führte. Die Wahl fiel vermutlich aus familiären Gründen auf die Eulachstadt, da sein Schwiegervater als Rektor der höheren Stadtschulen tätig war. Zudem war Winterthur damals die Hochburg der demokratischen Bewegung. In Winterthur wohnte er mit seiner Familie im «Lindenhof» am Oberen Graben 50.