Politik
Heinrich Naef
Stadtrat (SP), 1903–1991
Heinrich Naef war von 1959 bis 1968 im Winterthurer Stadtrat und Vorsteher des Fürsorge- und Waisenamtes. Der gelernte Möbelschreiner engagierte sich früh als Gewerkschaftssekretär und arbeitete zeitweise auch als Friedensrichter.
Sterbeort
Winterthur
Geburtsort
Speicher
Geboren
24.11.1903
Gestorben
28.05.1991
Undatiert: Heinrich Naef, Stadtrat 1959–1968 Foto: winbib (Signatur 170483)
Heinrich Naef wurde am 24. November 1903 in Speicher (AR) geboren und verbrachte dort auch seine Jugendzeit. Später siedelte seine Familie nach Zürich. Nach der Sekundarschule machte Naef eine Lehre als Möbelschreiner und arbeitete danach unter anderem in Winterthur. 1928 heiratete er Frieda Christen, mit der er zwei Kinder hatte. 1934 wurde er als Vertreter der Sozialdemokratischen Partei in den Grossen Gemeinderat gewählt, den er 1947/48 auch präsidierte und in dem er bis 1959 politisierte. 14 Jahre lang gehörte er zudem zur Rechnungsprüfungskommission.
Naef interessierte sich für Gewerkschaftsangelegenheiten und wurde 1935 Sekretär der Winterthurer Sektion des damals noch neuen Bau- und Holzarbeiterverbandes. 1941 wurde er zum Sekretär der Abteilung unentgeltliche Rechtsauskunft des Gewerkschaftskartells Winterthur gewählt. Das dafür nötige juristische Wissen eignete sich Naef In dieser Position konnte er sich für die Anliegen der Bevölkerung einsetzen und machte sich schnell einen Namen. Das Stimmvolk der Kreise Winterthur, Töss und Veltheim wählte ihn schon bald darauf zum Friedensrichter.
Heinrich Naef als Stadtrat
1958 wurde Heinrich Naef in den Stadtrat gewählt, wo er das Fürsorge- und Waisenamt übernahm. In seine Amtszeit fiel die Eröffnung des Krankenheimes Adlergarten und der Männerherberge an der Wartstrasse. Ebenso förderte er die Schaffung von geschützten Arbeitsplätzen. 1967 ging aus der einstigen Stelle der Altersfürsorgerin die Beratungsstelle für Betagte hervor, es handelte sich schweizweit um die erste Einrichtung dieser Art.
Nach neun Jahren als Stadtrat ging Naef am 31. Dezember 1968 in Pension. Seine Nachfolge übernahm Karl Ketterer (LdU).
Benutzte und weiterführende Literatur:
Schaufelberger, Hans: Die Stadt Winterthur im 20. Jahrhundert. Eine Chronik mit begleitenden Texten. Neue helvetische Gesellschaft, Winterthur, 1991. S. 267–268.
Stadtarchiv Winterthur, Signatur Zz1, Mitglieder des Stadtrates (Album mit Kurzsteckbriefen der Stadträte, oft von Ihnen selbst verfasst)
- Autor/In:
- Nadia Pettannice
- Letzte
- Bearbeitung:
- 20.09.2022