Verwaltung

Sammlung Winterthur

Obere Kirchgasse 8

Die Sammlung Winterthur ist das Kulturarchiv im Netz der Winterthurer Bibliotheken. Ihr Sammlungsgebiet ist die lokale Kultur und Geschichte in Text und Bild. Neben der frei zugänglichen Winterthur-Bibliothek an der Oberen Kirchgasse 8 mit neuerer Literatur aus und über Winterthur umfasst sie auch die Spezialsammlungen mit Handschriften, alten Drucken und Bildern sowie Dokumenten zu weiteren Sachgebieten. Im Online-Bildarchiv sind gegen 70'000 Bilder abrufbar.


Adresse
Sammlung Winterthur
Obere Kirchgasse 8
8400 Winterthur
Tel. 052 267 51 55
Seit 2020 befindet sich die Sammlung Winterthur direkt neben der Stadtbibliothek Foto: winbib, Nadia Pettannice

Geschichte - von der Studienbibliothek zur Sammlung Winterthur

Die Sammlung Winterthur an der Oberen Kirchgasse 8 ist einer der acht Standorte im Netz der Winterthurer Bibliotheken. Sie ist historisch aus den Sondersammlungen der Stadtbibliothek des 20. Jahrhunderts hervorgegangen. Diese verblieben als «Studienbibliothek» nach dem Auszug der Stadtbibliothek 2003 im alten Bibliotheksgebäude an der Museumstrasse 52. Nach einer zweijährigen Umbauzeit eröffnete 2011 die reorganisierte Studienbibliothek in neuen Räumen und mit einem neuen Konzept an der Museumstrasse 52. 2016 zog sie in den vierten Stock der Stadtbibliothek um und nahm dabei den Namen «Sammlung Winterthur» an. 2020 erfolgte der Umzug an die Obere Kirchgasse 8.

Bibliothek und Kulturarchiv

Das zentrale Tätigkeits- und Aufgabengebiet der Sammlung Winterthur liegt in der Dokumentation des kulturellen Lebens der Stadt Winterthur. Sie sammelt Drucksachen und handschriftliche Dokumente aus und über Winterthur und macht sie der Bevölkerung zugänglich. In der Bibliothek an der Oberen Kirchgasse 8, direkt neben der Stadtbibliothek, sind mehrere tausend Bücher, CDs und DVDs frei zugänglich und mehrheitlich ausleihbar. In der Bibliothek können Kundinnen und Kunden auch die alten Drucke, die handschriftlichen Dokumente und die Bilder studieren und anschauen, die in einem Kulturgütermagazin gesichert aufbewahrt werden. Sie gehen zurück bis ins 15. Jahrhundert und zeugen vom reichen kulturellen Leben Winterthurs in Vergangenheit und Gegenwart.

Handschriften und Depots

Der Schwerpunkt der Handschriften liegt im 20. Jahrhundert. Zu erwähnen sind einige umfassende Nachlässe von internationaler Bedeutung, besonders von Theodor Reinhart-Volkart und seinen Söhnen Georg, Hans und Werner Reinhart, der Besitzerfamilie des Handelsunternehmens Gebrüder Volkart AG. Wichtig ist auch die umfassende Sammlung von Handschriften des Sprachwissenschaftlers und Gymnasiums-Professors Rudolf Hunziker. Zu den über hundert Depots zählen unter anderem das Archiv des Musikkollegiums (mit dem erwähnten Nachlass Werner Reinharts) und die Musikhandschriftensammlung der Rychenberg-Stiftung. Ein grosser Teil der Handschriften ist im elektronischen Katalog der Sammlung Winterthur erfasst. Weitere Dokumente können im digitalisierten Zettelkatalog in der Sammlung Winterthur recherchiert werden.

Bilder- und Fotosammlung

Die Sammlung Winterthur ist gemäss einer stadträtlichen Verfügung von 1972 das offizielle Bildarchiv der Stadt Winterthur. Die Bilder- und Fotosammlung umfasst über 320'000 Einheiten, vom Porträt aus dem 17. Jahrhundert über Druck- und Originalgrafik und frühe Fotografien bis hin zu aktuellen Fotos zur Stadtentwicklung. Die Archive und Nachlässe von Winterthurer Fotografen wie Giorgio Wolfensberger, Michael Speich, Lajos Kotay und Andreas Wolfensberger sowie das Bildarchiv des «Landboten» der 1970er- bis 1990er-Jahre bilden in sich geschlossene Bestände. Die Bilder werden laufend digitalisiert und ins Online-Bildarchiv der Winterthurer Bibliotheken hochgeladen. Zurzeit sind gegen 70'000 Fotos abrufbar.

Alte Drucke und Spezialsammlungen

Unter den über hunderttausend alten Drucken (bis 1900) finden sich auch bedeutende Werke aus der Frühzeit der Drucktechnik aus ganz Europa. Der Bestand ist im Handbuch der historischen Buchbestände der Schweiz beschrieben (s. Link unten). Zwei Spezialsammlungen mit Familienwappen aus der ganzen Schweiz und Exlibris (Bucheignerzeichen) sowie die Sammlung von Farbsystemen des früheren Winterthurer Technikum-Professors Werner Spillmann richten sich an ein überregionales spezialisiertes Publikum.

Vermittlung, Bilddatenbank und Stadtlexikon

Neben dem Aufbau und der Pflege dieser Bestände ist die Sammlung Winterthur auch in der Vermittlung aktiv und stellt ihre Bücher und Dokumente an Veranstaltungen und Führungen vor. Zudem setzt sie sich in verschiedenen Projekten für die Erinnerungsbildung in der Winterthurer Bevölkerung ein und arbeitet dafür mit mehreren anderen Kulturinstitutionen und -organisationen zusammen.
Die digitalen Dienstleistungen werden laufend ausgebaut. Zum Online-Bildarchiv ist Anfang 2021 das Winterthur-Glossar hinzugekommen. Weitere digitale Angebote sind in Entwicklung.

Benutzte und weiterführende Literatur

Göth, Christl u.a. (Hg.): Präsent. Zum 350-Jahr-Jubiläum der Winterthurer Bibliotheken (Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 344), Winterthur 2010.
Weiss, Rolf (Hg.): Neue Stadtbibliothek in mittelalterlichen Mauern. Geschichte und Gegenwart der neuen Stadtbibliothek und «Tösserhauses» in Winterthur (Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 334), Winterthur 2003.
Dejung, Emanuel u. a.: 300 Jahre Stadtbibliothek Winterthur 1660–1960 (Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 291), Winterthur 1960.

Bibliografie

    Stadtbibliothek. Handschriften, Bestand

    • Einträge 1991–2010

      Handschriften. In: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550. Bd III Die Handschriften der Bibliotheken St.Gallen-Zürich. Text Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper und Marlis Stähli. Dietikon, 1991.
      Nachlass Rudolf Hunziker, Briefwechsel von Berlepsch,in: Christina Melk-Haen. Hans Eduard von Berlepsch-Valendas, Wegbereiter des Jugendstils in München und Zürich. Zürich, 1993 (Zürcher Denkmalpflege, Monographien Denkmalpflege, 1).
      Landschreiber Andreas Giezendanners Beschreibung der Grafschaft Toggenburg: Toggenburger Annalen 1994 S.87-111 von Markus Keiser, m.Abb.
      Nachlass Heiner Gross: Landbote 1994/232. - Winterthurer Arbeiterzeitung 1994/235. - Stadtanzeiger 1994/40.
      Garten-Büchlein des des Schwarzachers Schulmeisters Hans Oser von 1663: Heimatbuch Landkreis Rastatt 1996 von Adolf Hirth, m.Abb. [SA].
      In: Landbote 2001/103 von Jean-Pierre Gubler, m.Abb.
      Verborgene Schätze der Musikgeschichte: Landbote 2003/3 von Anja Bühlmann, 1Abb.
      Mädchenverse von 1845, gesammelt für Wilhelm Gamper: ZTB 2004 S. 393 ff. "Mareieli heiss i..." von Verena von Hammerstien-Rordorf, 1Abb.
      Liedersammlung mit Gitarrenbegleitungen (Rychenberg Stiftung): Concertino 2005/2 von Christoph Jäggin, m.Abb. [Winterthurer Dok.2005/19].
      Die Chronik des Winterthurers Ulrich Meyer [Chronicon 1540-1576, Ms4°102 Spiele in WinterthurWeinüberfluss 1539/40, Spiele der Wülflinger Bauern, Schwerttanz, St. Veitstanz], Auszüge 6 S., von Jakob Ruf, 2005 [Winterthurer Dok.2005/30].
      Winterthurer Quellen zu Paul Hindemith,vornehmlich aus dem Nachlass Werner Reinharts / HarryJoelson-Strohbach, in: Hindemith-Interpretationen : Hindemith und die zwanzigerJahre / [Hrsg.]: Dominik Sackmann ; [Beitr.]: SiegfriedMauser, [et al.]. - Bern [etc.] : Peter Lang, 2007.

    Stadtbibliothek. Bildersammlung, Bestand

    • Einträge 1991–2010

      Blätter in der Stadtbibliothek (Nationalmonument, Bahnhof, Bühl, Stadtkirche usw.), in: Ursula Ninfa. J. G. M. 1822-1849, ein Architekt auf der Suche nach dem neuen Stil. St. Gallen, 1993. (St. Galler Kultur und Geschichte, 21). Diss. Univ. Trier. - J. G. M., eine Kurzbiographie, von Willi Olbrich. Wil, 1999.
      In: Landbote 2001/120 von Jean-Pierre Gubler, m.Abb.

    Stadtbibliothek. Sondersammlungen [Bildersammlung und Handschriftenabteilung]

    • Einträge 1991–2010

      Verborgene Schätze entdecken: Landbote 2005/247 von Eva Kirchheim, m.Abb.
      Lesen und besitzen [Exlibris]: Landbote 2006/5 von Alex Hoster, m.Abb., 47 Handgeschriebene Bücherschätze, von Alex Hoster, m.Abb., 104 Noten lesen, einmal anders, von Alex Hoster, 1Abb., 162 Mysteriöses, von Alex Hoster, 1Abb.
      In Provisorium während Umbau Kunstmuseum: Winterthurer Zeitung 2008/29

    Stadtbibliothek. Exlibris

    • Einträge 1991–2010

      Die Exlibris-Sammlung der Stadtbibliothek Winterthur, von Stefan Hausherr-Desponds, in: 25 Jahre Schw., ExLibris CLub, Jubiläumsschrift. Giswil, 1993.

    Exlibris für Winterthurer Eigner siehe auch Stadtbibliothek

    • Einträge 1991–2010

      Die Exlibris Frans Masereels für Winterthurer Eigner, in: 25 Jahre Schw. Ex Libris Club, Jubiläumsschrift 1968-1993. Hrsg. Schw. Ex Libris Club. Giswil, 1993, S.33-39 von Harry Joelson-Strohbach, m.Abb.


Autor/In:
Andres Betschart
Letzte
Bearbeitung:
05.04.2023