Anlässe, Brauchtum und Feste

Winterthurer Weihnachtsbeleuchtung

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit werden die Winterthurer Altstadtgassen mit einer speziellen Beleuchtung geschmückt. Die Geschäftsleute, die sich in Gassengemeinschaften zusammen finden, realisieren damit auf eigene Kosten die festliche Weihnachtsstimmung in der Altstadt.


Gründungsdatum
31.12.1965


1950er-Jahre: Erste Weihnachtsbeleuchtung am Untertor Foto: winbib (Signatur Untertor 30_07)

Bereits ab 1954 hatte die Gassenvereinigung Untertor ihr Teilstück des „Schluchs“ mit Lichterketten geschmückt. Seit 1965 haben sich die Gassenvereinigungen zusammengeschlossen und seither beleuchten Schweifsterne die Marktgasse, das Untertor und die Obergasse. Auch der Graben, die Steinberggasse und das Obertor zogen bald nach. Somit ist die Winterthurer Altstadt im Dezember jeweils praktisch flächendeckend mit einer attraktiven Weihnachtsbeleuchtung geschmückt. Die traditionell gestalteten Girlanden und Sterne erfreuen die Altstadtbesucher jedes Jahr aufs Neue. Diskussionen erübrigten sich stets, zumal in einer Leserbefragung einer Gratiszeitung die Winterthurer Weihnachtsbeleuchtung zur schönsten der Schweiz erkürt worden ist. Sie verwies St. Moritz und Schaffhausen auf die Plätze.

Der Verschleiss der Glühbirnen ist gross. Erfahrungsgemäss überlebt jede fünfte Birne den Winter nicht. So stand der Ersatz im Gassenzug Untertor-Marktgasse-Obergasse zur Diskussion. Zumal die veralteten Glühbirnen in der Beschaffung je länger je mehr zu einem Problem wurden. Auch der Trend zu moderneren und stromsparenden LED-Leuchtmittel trug dazu bei, zum 50. Geburtstag eine Erneuerung vorzunehmen. Verschiedenste Produkte wurden getestet. Darum hat es etwas gedauert, bis ein Entscheid gefällt werden konnte. Der Charakter der Beleuchtung mit einem hellen und warmen Licht wollten die Geschäftsleute beibehalten.

2014 haben die Verantwortlichen die letzten drei Produkte des Evaluationsverfahrens im obersten Teil der Marktgasse getestet und einen Entscheid gefällt. Im Dezember 2015 werden die 8000 der klassischen 10-­Watt-­Birnen durch Diodenlämpchen ersetzt. Sie werden etwas mehr als 3 Watt verbrauchen. Die Stromrechnung zulasten der Gassenvereinigung dürfte von 3000 auf 1200 Franken sinken. Goldschmied Peter Bosshart, der verantwortliche Gassenvertreter, sagt dazu: „Die Umstellung fällt auch darum nicht schwer, weil die Preise sich annähern: Jedes Jahr werden Glühbirnen teurer und sind schwieriger zu bekommen.

Eine LED-­Leuchte kostet noch etwa fünf Franken, Tendenz sinkend, die klassische Birne bald drei Franken. Und diese müssen zu Hunderten nachgekauft werden. Wir sind überzeugt, dass die Leute keinen Unterschied bemerken werden“. Der weitaus grösste Teil der 60‘000 bis 80‘000 Franken, die der Betrieb der Beleuchtung jährlich kostet, fällt bei Montage und Pflege an. Dreimal pro Dezember tauschen Mitarbeiter der Tösstaler Firma Eduard Steiner die durchgebrannten Lämpchen aus. Sie übernehmen im Januar auch den Rückbau und lagern die Beleuchtung übers Jahr ein. Die Kosten der Weihnachtsbeleuchtung zahlen die Altstadtgeschäfte aus eigener Tasche, nicht, wie manchmal vermutet wird, die Stadt Winterthur.

Bibliografie

    Weihnachtsbeleuchtung Winterthur

    • Einträge ab 2011

      Hoster, Alex: Wie den Winterthurer die Lichter aufgingen. In: Der Landbote , Nr. 271 (2019). S. 3. m.Abb.
      Schweifsterne erhellen die Winterthurer Altstadt. In: 84XO- Die neue Wochenzeitung, Nr. 8 (2021). S. 9. m.Abb.
      Felix, Christian: Winterthurs erste Weihnachtsbeleuchtung. In: Winterthurer Zeitung, Nr. 49 (2021). S. 15. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Weihnachtsbeleuchtung Altstadt: Landbote 2008/270 m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Unredigierte Version
Letzte
Bearbeitung:
15.02.2023