Schulbauten und Kindergärten

Kindergarten Wingertli

Wingertlistrasse 38

Der Kindergarten Wingertli liegt eingebettet im Blockquartier hinter dem Wohnhaus Wingertlistrasse 38 in Seen. Er wurde zusammen mit dem Bau des neuen Blockquartiers 1978 eröffnet. Gebaut wurde er durch die Winterthurer Architekten Klaiber, Affeltranger Zehnder.


Baujahr
1978


Adresse
Kindergarten Wingertli
Wingertlistrasse 38
8405 Winterthur
Kindergarten Wingertli nach seiner Fertigstellung 1978.
Foto: winbib (Signatur FotLb_004807)

Akute Platznot in den Kindergärten

Die Bevölkerungszahl in den verschiedenen Stadtteilen wuchs in den 1970er-Jahren rasant an. Bereits 1972 plante die Stadt im Zusammenhang mit einer grossen Neuüberbauung zwischen der Seener- und Wingertlistrasse, den Bau eines neuen Kindergartens. 1974 stimmte der Grosse Gemeinderat dem Baukredit von 548'000 Franken zu.  

Aufgrund der wirtschaftlichen unsicheren Lage auf dem Immobilienmarkt zwischen 1975–1977, zögerte die Bauherrschaft mit der Umsetzung ihrer Wohnüberbauung, was auch den Bau des Kindergartens blockierte. Die Situation spitzte sich deshalb Jahr um Jahr zu. 1976 waren die Kindergärten Sülacker, Hinterdorfstrasse und Sonnenfeld voll belegt. Die für die Verteilung zuständige Frauenkommission war zu dieser Zeit mit weiteren 60 angemeldeten Kindern konfrontiert, für die es keinen Platz gab. Etwa 20 dieser Kinder wurden als Notbehelf in einem leeren Klassenzimmer der neu eröffneten Schule Steinacker einquartiert. Zwei Kindergartenabteilungen fanden im reformierten Kirchgemeindehaus Seen eine vorübergehende Bleibe. Trotz dieser Bemühungen konnte für 40 Kinder keine Lösung gefunden werden. Das Schulamt drängte deshalb auf eine schnelle Umsetzung des Projekts «Kindergarten Sülacker-Süd». 1978 erfolgte die Umbenennung in «Kindergarten Wingertli».

Architektur

Trotz aller Bemühungen konnten die Bauarbeiten erst mit 3-jähriger Verzögerung im September 1977 begonnen werden. Mit der Umsetzung wurde das Winterthurer Architekturbüro «Klaiber, Affeltranger und Zehnder» beauftragt. Beim Bau handelt es sich um einen zweigeschossigen Doppelkindergarten mit fünfeckigem Grundris, der direkt an ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus angeschlossen wurde und sich mittig in der Wohnüberbauung befindet. Dies war eine häufige Bauweise, weil dadurch Platz und Kosten gespart werden konnten. Da sich der Kindergarten oberhalb der Tiefgarage befindet, ist er nicht unterkellert und verfügt über keine Zivilschutzanlage.

Beim Kindergarten Wingertli handelt es sich um einen Massivbau aus Backstein. Dieser wird mit einem hölzernen Flachdach überdeckt. Auch im Innern wurde viel mit Holz gearbeitet. Die Aussenanlage bestand aus zwei Blumengärtchen und einem Spielplatz. Stadtrat Peter Arbenz übergab den Kindergarten am ersten November 1978 gemeinsam mit der Büelhof-Turnhalle im Rahmen einer kleinen Feier der Öffentlichkeit. 


Benutzte und weiterführende Archivdokumente:

Stadtarchiv Winterthur: Kindergarten Wingertli, Bauakten (Signatur: A 40/169.2)

Autor/In:
Nadia Pettannice
Letzte
Bearbeitung:
07.02.2023