Sport

Max Meili

Fussballer, *1946

Max «Mannix» Meili absolvierte zwischen 1967 und 1975 rund 150 Ligaspiele für den FC Winterthur und erzielte 15 Tore. 1996 übernahm der stadtbekannte Fussballer das «Sterne-Lädeli» der Brauerei Haldengut und wirtete dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011.


Geburtsort
Winterthur

Geboren
30.04.1946


FC Winterthur, Mannschaft 1967: Stehend v.l.n.r.: Caravatti, Havenith, Odermatt, Welter, Trainer R. Hüssy, Zigerlig, Fehr, Kehl, Frei. Kniend v.l.n.r.: Oettli, Konietzka, Schreiber, Allemann, Meili, Rutschmann, Dimmeler, Müller.
Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Comet Photo AG (Zürich) / Com_C16-064-005-001 / CC BY-SA 4.0

Kindheit und Jugend

Max Meili wurde 30. April 1946 in Winterthur geboren und wuchs im Tössfeld-Quartier auf, wo er auch die Schule besuchte. Sein Vater arbeitete als Schreiner bei der SLM und seine Mutter als Verkäuferin im Laden der Konsumgenossenschaft Konkordia, wo Max Meili mit anpackte. Geschwister hatte er keine. Schon bald war klar, dass Max Meili ein Bewegungstalent und Sport seine Passion werden sollte. Als kleiner Junge spielte er im Sommer jeweils Fussball beim Schulhaus Tössfeld und im Winter Eishockey auf einer selbstgemachten Eisfläche. Mit neun Jahren trat er dem Turnverein Tössfeld bei. Als Elfjähriger wechselte er zum FC Tössfeld. Nach dem damaligen Reglement war er damit noch zu jung, um mit den Junioren zu trainieren, doch der Club holte beim Schweizerischen Fussballverband eine Sonderbewilligung für ihn ein. So konnte das Fussballtalent früh gefördert werden. Schon als 16-jähriger wurde er in die erste Mannschaft aufgenommen, die damals in der 2. Liga spielte. Sein Trainer war der ehemalige FCW-Spitzenfussballer Kurt Berger, der sein Jungtalent nach Kräften förderte und bei wichtigen Spielen einsetzte, wie beispielsweise einem Aufstiegsspiel der A-Junioren gegen den FC Grasshopper. Bei diesem Spiel hinterliess Max Meili offenbar einen bleibenden Eindruck denn schon bald wurde er von GC angeworben.

Wechsel zum Grasshopper Club Zürich

So kam es, dass Max Meili bald unter dem legendären Trainer Albert Sing beim Grasshopper Club trainierte. Im Alter von 19 Jahren gab Max Meili sein Nationalliga A-Debüt. Für einen Platz als Stammspieler reichte es im damals sehr spielstarken Kader allerdings nicht. Hinzu kamen Schwierigkeiten mit der Vereinbarkeit zwischen Sport und Beruf. Max Meili hatte eine Verkäuferlehre beim Handwerkergeschäft und Eisenwarenhändler Hasler angetreten und meistens überschnitten sich die Ladenöffnungszeiten mit den Trainings. Der damalige Sportchef der Grashoppers kam persönlich zu Max Meilis Ausbildungsbetrieb  und setzte sich erfolgreich für seinen Schützling ein. Auch bei der Armee stiess er immer wieder auf Personen, die seine Fussballkarriere unterstützen und die eine oder andere Ausnahme bewilligten.

1967 wechselte Meili zum FC Winterthur (FCW)  und dort erlebte er gleich in der ersten Saison den Aufstieg der Mannschaft in die Nationalliga A und die Qualifikation für den Cupfinal gegen den FC Lugano. Beim FCW war Meili in Gesellschaft vieler berühmter Namen wie die Trainer René Hüssy und Willy Sommer und Mitspieler wie Timo Konietzka, Eigil Nielsen, Owe Gran, Fritz Künzli, und Mandi Odermatt, um nur einige wenige zu nennen. Max Meili selbst war ein Offensiv-Spieler. Einen Namen machte er sich mit seinen schnellen Flügelläufen und mit präzisen Flanken in den 16-Meter-Raum. Unter Trainer Sommer bekam Meili als 25-Jähriger die Nummer 10 und spielte künftig als Regisseur im Mittelfeld. Er hatte damit seine Traumposition gefunden.

Max Meili schätzte die Nähe zum Publikum und liess sich durch die Fans antreiben. In den 1960er- und 1970er-Jahren ging es auf dem Fussballfeld noch laut zu und her. Fans, Spieler und Trainer riefen sich Anweisungen und Kommentare zu.  Wenn Meili vom Publikum kritisiert wurde, konnte er auch schlagfertig eine entsprechende Antwort zurückbrüllen. So wurde er bald zu einem Publikumsliebling. Abseits des Fussballfeldes war Max Meili ein Nachtschwärmer. Seinen Spitznamen «Mannix» erhielt er von seinen Freunden, weil er Freitagabends jeweils frühzeitig das Albani verliess um die gleichnamige Krimiserie zu schauen. 1976 heiratete er Ursula del Conte, die selbst Fussballbegeistert war und schon vor der Heirat viele Spiele des FCW im Stadion verfolgt hatte. Aus der Ehe entsprangen zwei Kinder.

Die fussballerische Karriere von Max Meili endete mit einem zweijährigen Engagement beim FC Gossau in der Nationalliga B und mit Einsätzen beim FC Tössfeld und SC Veltheim in der 2. Liga. Gesundheitliche Probleme in der Leiste erforderten dann ein sportliches Kürzertreten. Nach Spielertrainer-Verpflichtungen beim FC Seuzach und beim FC Phönix trat Max Meili ab 1989 etwas kürzer, blieb aber dem Fussball weiterhin treu und verpflichtet. 

Max Meili spielte nach seinem Rücktritt aus dem Profifussball weiterhin in den Veteranen- und später Senior-Mannschaften des FC Seuzach und des FC Winterthur. Erst nach seinem 60. Geburtstag hängte Max Meili die Fussballschuhe an den Nagel.

Vom Fussballer zum Sternelädeli-Wirt

In all den Fussballjahren hat Max Meili immer gearbeitet. Nach der Lehre blieb er noch einige Jahre bei Hasler, verkaufte anschliessend drei Jahre lag Fernsehgeräte im Untertor und fünf Jahre lang war er im Versicherungswesen tätig. Schliesslich gelang ihm mit der Anstellung bei der Annoncenfirma ASSA der Einstieg in das Marketingwesen. 1981 kam er zur Brauerei Haldengut ins Ressort Werbung und Verkauf. Dieses Unternehmen und Max Meili hatten es gut miteinander. Als stadtbekannte Persönlichkeit und umgänglicher Spassmacher fand er rasch Zugang zu den Menschen und er liess es sich auch nicht nehmen, als Clown verkleidet auf dem Haldengut-Wagen an der Fasnacht teilzunehmen. 1996 übernahm Max Meili das «Haldengut Sternelädeli»

2011 wurde Max Meili oder «Mannix» 65 Jahre alt. Mit einem grossen Fest auf dem Haldengut-Areal stiessen Heineken und Meilis Kundschaft mit ihm auf seine Pensionierung an.

Benutzte und weiterführende Literatur

Jerzö, Kai: FC Winterthur 1896–1946. 125 Jahre Schützenwiese, Zürich 2021.
Meili Ott, Ines: Mannix. In: Winterthurer Jahrbuch 2013. Winterthur, 2012.
Freuler, Martin: Der Mann mit Gefühl für Bier und Ball, in: Landbote, 05.04.2011.

Bibliografie

    Meili, Max, 1946-, Fussballspieler FCW

    • Einträge ab 2011

      Ott Meili, Ines: Mannix. In: Winterthurer Jahrbuch 2013. Winterthur, 2012. S. 66. m.Abb.
      Züblin, Adrian: Winterthurs Fussballheld. In: Gallispitz, Nr. 176 (2018). S. 6-7. m.Abb.

      Einträge 1991–2010

      Stars von einst: Winterthurer Zeitung 2003/15 m.Abb.


Autor/In:
Heinz Bächinger
Letzte
Bearbeitung:
18.11.2022