Die von Donald Judd entworfenen und 1997 feierlich der Stadt Winterthur übergebenen Brunnentröge in der Steinberggasse sind ein Minimal Art-Kunstwerk von Weltrang. Die Winterthurer:innen zeigen keinerlei Berührungsängste mit dem bedeutenden Kunstwerk, sondern integrieren es auf ganz unterschiedliche Art und Weise in ihren Alltag.
Der 1537 errichtete Justitia-Brunnen ist ein repräsentativer Laufbrunnen mit oktogonalem Becken. Auf seiner Mittelsäule thront Justitia. Gerechtigkeitsbrunnen sind ein beliebtes Motiv in der Schweiz und finden sich in der Regel von Rathäusern. Der Justita-Brunnen stand ursprünglich am Obstmarkt, wurde dann 1872 an die Technikumstrasse versetzt und 1978 wieder zurück in die Marktgasse gebracht.
Der 1580 errichtete Florabrunnen - auch Fortunabrunnen genannt, ist einer der sieben alten Brunnen Winterthurs. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts erneuert und erhielt damals seine heutige Form. Von 1871 bis 1983 stand der Brunnen an der Technikumstrasse. Nach der Ausebnung des Obertors wurde der Brunnen 1983 wieder an seinen originalen Standort zurückgesetzt.
Der 1536 errichtete Kreuzbrunnen gehörte zu den repräsentativen Laufbrunnen der Stadt Winterthur. Er stand in der Marktgasse 62 in der Nähe des Gasthauses «Zum Kreuz». Der Brunnen besass einen oktogonalen Trog und eine Mittelsäule mit Statue.
1590 liess die Stadt Winterthur am Untertor einen alten Brunnen ersetzen. 1654 fertigte der Bildhauer Conrad Frey von Buch einen «Wilden Mann» als Brunnenfigur. Die Figur und der Brunnenstock wurden im 19. Jahrhundert ersetzt. 1872 liess der Rat alle grossen Brunnen aus der Altstadt entfernen. Seither steht er an der Langgasse.
Der Sodbrunnen in der Steinberggasse wurde zwischen 1470 und 1509 zusätzlich zum im Ausbau begriffenen Fliesswassersystem erbaut. Mit ihm sollte die Wasserversorgung der Stadt auch in heissen Sommermonaten und im Fall einer Belagerung sichergestellt werden. 1764 wurde der Brunnen zugemauert und erst 1996 wiederentdeckt.
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