Hans Adolf Sulzer wurde am 17. März 1876 in Winterthur als jüngstes von sechs Geschwistern geboren. Er wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen im Wohnhaus seiner Grosseltern direkt neben der Sulzer-Giesserei auf. Während seiner Gymnasialzeit in Winterthur trat er der Mittelschulverbindung Vitodurania bei, wo er erste wichtige Kontakte knüpfte, wie beispielsweise zu Robert Corti, Georg Reinhart und Gottlieb Bachmann.
Obwohl Hans Sulzer ursprünglich den Beruf des Ingenieurs anstrebte, entschieden sein Vater Heinrich Sulzer-Steiner und sein Onkel Eduard Sulzer-Ziegler, dass die Familie bereits genug Ingenieure zähle. Daher lenkten sie seine berufliche Laufbahn in den kaufmännisch-administrativen Bereich. Hans Sulzer folgte ihrem Wunsch und studierte Rechtswissenschaften und Nationalökonomie an den Universitäten Genf, Berlin und Leipzig. Im Jahr 1900 schloss er sein Studium mit einer juristischen Promotion ab. Anschliessend absolvierte er eine dreijährige Lehrzeit im kaufmännischen Bereich und sammelte Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen und Industrien in Basel, Newcastle und Rom.
Hans Sulzer hatte seinen Traum eines technischen Studiums nicht aufgegeben. Zurück in der Schweiz wollte er noch einige Semester an der Eidgenössischen Teschnischen Hochschule (ETH) in Zürich studieren. Doch sein Onkel überredete den damals 27-jährigen, stattdessen in das Familienunternehmen einzusteigen, was er 1903 auch tat, um seinen Onkel von dessen Pflichten zu entlasten. Noch im selben Jahr begab sich Hans Sulzer auf eine zweijährige Geschäftsreise nach Süd-, Zentral- und Nordamerika, wo er nicht nur ein internationales Netzwerk aufbaute, sondern auch wichtige Geschäftserfahrungen sammelte. 1906 kam es zur Heirat mit Elisabeth «Lili» Weber (1884–1964). Sie war die Enkelin des Textilfabrikanten Johann Jakob Weber. Der Ehe entsprangen drei Kinder. 1916 beauftragte Hans Sulzer den Winterthurer Architekten Lebrecht Völki damit, auf dem familieneigenen Landsitz im oberen Alpgut eine neue Villa samt Ökonomiegebäude und einer grossen Garten- und Sportanlage zu errichten. Dort lebte er mit seiner Familie, wenn er nicht gerade im Ausland unterwegs war.