Schulbauten und Kindergärten
Schulhaus Laubegg
Hündlerstrasse 14
Die Schulanlage entstand durch die Architekten Schneider & Gmür sowie Roland Meier in den Jahren 2001 und 2002. Sie ist das erste und bis jetzt einzige öffentliche Gebäude im Quartier. Am 19. August 2002 begann im neuen Schulhaus der erste Schultag, und am 5. Juli 2003 fand die offizielle Einweihung statt.
Adresse
Schulhaus Laubegg
Hündlerstrasse 14
8406 Winterthur
2002: Schulhaus Laubegg, kurz vor Eröffnung
Foto: winbib, Heinz Diener (Signatur FotDig_Lb_001-910)
Die drei Baukörper der Schulanlage werden durch einen gemeinsamen Sockel verbunden und gruppieren sich um den Pausenplatz. Der Platz wird zum zentralen Ort der Anlage und zu einem öffentlichen Raum für das Quartier. Seit Beginn der 1970er-Jahe und im grösseren Masse ab 1988 sind wesentliche Gebiete des zuvor ländlichen Weilers mit Wohnhäusern überbaut worden. Bei Vollausbau, der immer noch im Gange ist, soll das Quartier Dättnau 3500 Einwohnerinnen und Einwohnern Platz bieten. Das Dättnau ist eine Aussenwacht und ein ausgesprochenes Wohnquartier. Es befindet sich am südwestlichen Stadtrand von Winterthur. Das Projekt des Schulhauses, das durch einen öffentlichen Projektwettbewerb auserkoren wurde, führt die offene Bebauungsstruktur des Quartiers weiter.
Eine lose Verkettung von Plätzen und Wiesen schafft eine grosszügige Weite und respektiert den offenen Übergang zur Landschaft. Die Schulbaute überzeugt durch seine schlichte, gradlinige Formensprache. Ein Sichtbetonsockel verbindet drei scharf geschnittene, mit grossflächigen, grau eingefärbten Faserzementplatten verkleidete Baukörper. Dunkel eloxierte Fensterbänder spannen sich jeweils über die ganze Länge der Gebäude. Das Raumprogramm der Primarschulanlage umfasste sieben Klassenzimmer und wurde 2005 mit einem Anbau mit weiteren drei Schulzimmern ergänzt. Es sind weiter vorhanden: ein Werk- und ein Handarbeitsraum, zwei Gruppenräume einen Hort und eine Bibliothek. Zur Anlage zählen auch eine Turnhalle mit grosszügiger Eingangshalle, ein Singsaal und ein Office. Diese Einrichtungen werden auch durch die Vereine und die Quartierbevölkerung sehr rege benutzt. Das sehr schnell gewachsene Quartier hat keinerlei andere, zur öffentlichen Nutzung zur Verfügung stehende Räume.
Baubeschrieb der Architekten Schneider & Gmür und Roland Meier: „Ein Wegnetz verbindet die drei Baukörper und die unterschiedlichen Baukörper und lässt sie zu öffentlich nutzbaren Freiräumen werden. Baukörper und Plätze werden mit weichen Terrainmodellierungen und fein abgestuften Geländeversätzen sorgfältig in die leicht abfallende Topografie eingefügt. Ein Sichtbetonsockel verbindet sämtliche Gebäude und Hartplätze. Grossflächige, graue Faserzementplatten beplanken die scharf geschnittenen Baukörper. Sie sind flächenbündig mit dem Sockel ausgebildet und geben der Fassade einen papierartigen Ausdruck.
Von Gebäudeecke zu Gebäudeecke gespannte, dunkel eloxierte Fensterbänder unterstreichen die horizontale Schichtung und ermöglichen einen weiträumigen Ausblick in die Landschaft. Nähert man sich dem Bau, so treten die Farben im Aussenbereich und in den Korridoren eher zurückhaltend in Erscheinung. Über die einheitliche Materialisierung in Beton und Hartbeton wird die Erschliessung als eigenständige, eingeschriebene Form ausgezeichnet. Im Gegensatz zur zurückhaltenden Materialisierung der Erschliessung, werden in den eigentlichen Schulzimmern warme und kräftige Farben eingesetzt. Oxidrot lackierte Einbauschränke, ein in der gleichen Farbe gestalteter Arbeitssims und Eichenparkett prägen die Schulräume.“
Die Schuleinheit Laubegg führte 2011 zehn Schul- und vier Kindergartenklassen, in denen über 310 Kinder der Quartiere Dättnau/Steig unterrichtet werden. Im Schulhaus befindet sich ebenfalls eine schulergänzende Kinderbetreuung, in der sich die Kinder gut aufgehoben fühlen können. Erweiterung Durch die rege Bautätigkeit im Quartier Dättnau wurde die Schulraumnot im Schulhaus Laubegg (2002 in Betrieb genommen) immer prekärer. In den Jahren 2018/2019 wurde eine Erweiterung gebaut. Das Erweiterungskonzept baut auf einer Verdichtung der bestehenden Anlage auf. Das Schulgebäude wird auf seiner Rückseite mit drei Anbauten ergänzt, die über den bestehenden Korridor erschlossen werden.
Damit kann die städtebauliche Idee der bestehenden Schule weiterentwickelt werden. Es entstanden sechs zusätzliche Klassenzimmer mit dazugehörenden Gruppenräumen. Die Bausumme beträgt 5.4 Mio. Franken. Für die Architektur waren wieder die Architekten Schneider & Gmür verantwortlich.